Von der "Allmacht der Naturwissenschaft" war im Deutschland des 19. Jahrhunderts vielerorts die Rede - auch und gerade in den Naturhistorischen Museen, die sich nicht nur als Inbegriff der modernen Welt, sondern geradezu als Manifestation der Bildungsidee verstanden. Schon in der Humboldtzeit hatten sie als Ort gegolten, an denen der einzelne Besucher sich selbst bilden und durch diese Selbstbildung auch die Entstehung einer neuen, burgerlichen Gesellschaft befordern konne. Seit der Jahrhundertmitte geriet dieses Modell in die Krise: Die beschleunigte Spezialisierung innerhalb der...
Von der "Allmacht der Naturwissenschaft" war im Deutschland des 19. Jahrhunderts vielerorts die Rede - auch und gerade in den Naturhistorischen Museen...
Um den Charakter des Sammelbandes als programmatischem Auftakt zur Schriftenreihe herauszustellen, ersetzt im Folgenden eine Einordnung der Beitrage des Bandes in ubergeordnete Fragen des Kollegs eine schlichte Aufzahlung und Zusammenfassung: Anhand jener drei Schnittstellen von Wissenskultur und Gesellschaft - Sachkultur, Medien, Institutionen - und von vier Leitfragen, die das Forschungsprogramm des Kollegs mageblich pragen, konnen dessen zentrale Aspekte aus den Beitragen herausgearbeitet werden.
Um den Charakter des Sammelbandes als programmatischem Auftakt zur Schriftenreihe herauszustellen, ersetzt im Folgenden eine Einordnung der Beitrag...
Seit geraumer Zeit versteht die Wissenschaftssoziologie die Erzeugung und Verbreitung von Wissen als ein Kontinuum, an dem Experten und Laien gleichermaen teilhaben, wobei sich die Erforschung dieses Kontinuums vorrangig auf die "Wissenschaftspopularisierung" des 19. und 20. Jahrhunderts konzentriert. Indem der Sammelband die Popularisierung auch des nicht-naturwissenschaftlichen Wissens thematisiert, treten Phanomene in den Blick, die mehr sind als eine bloe Vorgeschichte moderner Wissenschaftspopularisierung. Die Beitrage, die unterschiedlichen Disziplinen entstammen, fragen nach...
Seit geraumer Zeit versteht die Wissenschaftssoziologie die Erzeugung und Verbreitung von Wissen als ein Kontinuum, an dem Experten und Laien gleicher...
Das Gymnasion zahlte zu den offentlichen Einrichtungen, uber die eine Stadt im griechisch-hellenistischen Kulturraum verfugen musste, um den Rang einer Polis beanspruchen zu konnen. Obwohl einzelne Gymnasien bereits seit archaischer Zeit in griechischen Stadten belegt sind, bildete sich das Gymnasion erst in hellenistischer Zeit als offentlich verwaltete und architektonisch gestaltete Anlage aus. Die Beitrage des vorliegenden Bandes thematisieren die ideellen und institutionellen Grundlagen und die Funktionen der Gymnasien sowie ihren Beitrag zur Hellenisierung. Dabei wird insbesondere die...
Das Gymnasion zahlte zu den offentlichen Einrichtungen, uber die eine Stadt im griechisch-hellenistischen Kulturraum verfugen musste, um den Rang e...
Herrschaftslegitimation ist eines der groen Themen europaischer Geschichtsschreibung zur Fruhen Neuzeit. Dazu gehort nicht nur die theoriebezogene Begrundung konkreter Herrschaftsausubung, sondern auch die Legitimation ihrer Infragestellung, die bis zur Rechtfertigung von Widerstand gehen konnte. Im Umkreis der Reformation wurde in ganz Europa seit Mitte des 16. Jahrhunderts diese dem Mittelalter bereits wohlvertraute Debatte verzahnt mit der Frage nach dem "wahren" Glauben. Und damit erhielt das Recht, die Legitimitat von Herrschaft in Frage zu stellen, eine weitere, sehr wirkmachtige...
Herrschaftslegitimation ist eines der groen Themen europaischer Geschichtsschreibung zur Fruhen Neuzeit. Dazu gehort nicht nur die theoriebezogene Beg...
Die Begriffe der "Wissens-" und der "Informationsgesellschaft" bezeichnen eine Transformation, nach der die Entstehung und die Verwendung von Wissen in den okonomischen Prozess eingebunden werden sollen und schlielich konsequent als Teil desselben angesehen werden. Das Wissen ist nicht mehr eine in unbestimmter Weise "produktive Kraft," sondern ein - so weit moglich - rationaler Berechnung zu unterwerfender Produktionsfaktor, der aber nicht nur die Produktion unterstutzt, sondern selbst hergestellt wird, der also Kapital darstellt, das, so weit es im einzelnen Menschen vorhanden und verfugbar...
Die Begriffe der "Wissens-" und der "Informationsgesellschaft" bezeichnen eine Transformation, nach der die Entstehung und die Verwendung von Wissen i...
Der hohe Anspruch einer "Verwissenschaftlichung der Politik" pragte die Bundesrepublik der sechziger Jahre. Besonders euphorisch bekannte sich die Wirtschaftspolitik zum groen Wurf: Eine Steuerung der Gesellschaft schien moglich, und Entscheidungen sollten durch wissenschaftliche Expertise sachlich vorbereitet werden. Doch unter den Bedingungen des rasanten gesellschaftlichen Wandels der siebziger Jahre wurde dieser Anspruch der keynesianischen Globalsteuerung rasch in Frage gestellt. Steuerungsfehler, Strukturwandel und Stagflation lieen das Zutrauen in die "Verwissenschaftlichung"...
Der hohe Anspruch einer "Verwissenschaftlichung der Politik" pragte die Bundesrepublik der sechziger Jahre. Besonders euphorisch bekannte sich die Wir...
Die "Dissoi Logoi" - "Zweierlei Ansichten" - sind ein kurzer Traktat, der als Anhang zu den Schriften des kaiserzeitlichen Skeptikers Sextus Empiricus uberliefert wurde. Der von einem anonymen Autor wahrscheinlich an der Wende vom 5. zum 4. Jh. verfate Text gibt einen einzigartigen Einblick in die Debatten und den Unterricht der Sophisten. Im Traktat werden am Beispiel verschiedener Gegensatzpaare, dem vom Guten und Schlechten, vom Schicklichen und Unanstandigen, vom Gerechten und Ungerechten, von Wahrheit und Falschheit, von Sein und Nichtsein erortert, wobei an der Debatte weniger der...
Die "Dissoi Logoi" - "Zweierlei Ansichten" - sind ein kurzer Traktat, der als Anhang zu den Schriften des kaiserzeitlichen Skeptikers Sextus Empiricus...
Seit einigen Jahren zeichnet sich in der Wissenschaftsgeschichte ein Ende des traditionellen Streites ab, ob man bei der Interpretation der Wissenschaftsentwicklung und allgemein bei der Wissensproduktion entweder vor allem auf die sozialen Faktoren (Organisations- und Vermittlungsformen, okonomische, politische Einflusse etc.) zu achten habe oder aber auf die als eigenstandig zu begreifenden, wissenschaftsimmanenten 'geistigen' Faktoren, wie Ideen, Begriffe und Methoden. Zunehmend hat sich die Strategie etabliert, das Aufkommen der Unterscheidung zwischen sozial konstruierten und...
Seit einigen Jahren zeichnet sich in der Wissenschaftsgeschichte ein Ende des traditionellen Streites ab, ob man bei der Interpretation der Wissens...
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts veranderte die landliche Lebenswelt von Grund auf: Aus Bauern und Handwerkern wurden Fabrikarbeiter. Mit den neuen Erwerbsweisen ubernahmen die Fabrikarbeiter auch neue, "stadtische" Lebens- und Denkweisen. Alte (dorfliche) Autoritaten, insbesondere die Kirche und das von ihr vermittelte Wissen, wurden zunehmend in Frage gestellt. Die vorliegende Arbeit geht dem Wandel innerhalb der religiosen Wissenskultur der landlichen Gesellschaft nach. Am Beispiel des Leseverhaltens, der Teilnahme an kirchlichen Vereinen und Veranstaltungen, aber auch des...
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts veranderte die landliche Lebenswelt von Grund auf: Aus Bauern und Handwerkern wurden Fabrikarbeiter. Mit d...