ISBN-13: 9783447061278 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 286 str.
ISBN-13: 9783447061278 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 286 str.
Der Band erarbeitet aus einer systematischen Doppelperspektive heraus das Verhaltnis von Imagination, raumlicher Wahrnehmung und subjektiver Selbstverortung fur die Zeit um 1800. Die bisher vorherrschenden, epistemologisch ausgerichteten Studien zur Subjekt-Raum-Relation der Sattelzeit werden durch gnoseologisch bzw. phanomenologisch verfahrende Analysen von literarischen und piktoralen Darstellungen der subjektiven Selbstverortung um 1800 produktiv erganzt. Dabei zeigt sich ein doppeltes Tableau dieser Zeit: Wahrend auf der einen Seite eher epistemologisch fundierte Werke stehen, in denen sich das Subjekt seinen eigenen, fiktionsgesattigten Raum erschreibt (Rousseau, Goethe, Coleridge), stehen auf der anderen Seite Texte und Modelle, in denen das Subjekt versucht, sich dadurch zu verorten, dass es diese Raume ausschreitet und deren asthetische Potenziale ausreizt (Nodier, Chateaubriand, Foscolo). Dieses imaginative Ausschreiten der Raume geschieht zum einen unter Ruckgriff auf tradierte, aber jeweils auf spezifische Weise aktualisierte Subjekttechnologien, und produziert zum anderen neue Formen der Erzahlung bzw. des Erzahlens, in denen das Subjekt danach strebt, sich seiner als ganzer Mensch bewusst zu werden. Auch wenn diese Formen tendenziell inkonsistent bleiben und nur durch die immanente Logik als 'Fliesstext' oder 'Vision' gefasst werden konnen, so markieren sie doch Auspragungen einer spezifischen Raum-Asthetik, in der sich das Subjekt um 1800 zu verorten trachtet.