Gottfried Benn charakterisierte sich einmal mit dem knappen Satz: "Ich bin ein schlechter Mensch, aber auch ein müder, liege herum, dämmere vor mich hin". Müdigkeit und Melancholie sind zwei Schlüssel zu Leben und Werk dieses umstrittenen Dichters der blauen Stunden von der pathologischen Lyrik aus der "Morgue", mit der er das Publikum der Kaiserzeit schockierte, bis zu den marmornen "Statischen Gedichten", die ihm in der Adenauer-Zeit zu spätem Ruhm verhalfen. Jörg Magenau untersucht in seinem luziden biographischen Essay Benns Nähe und Distanz zu Geschichte und Nationalsozialismus,...
Gottfried Benn charakterisierte sich einmal mit dem knappen Satz: "Ich bin ein schlechter Mensch, aber auch ein müder, liege herum, dämmere vor mich...
Wie nähert man sich dem Lebenswerk eines Menschen, der stets hinter seine Bücher zurücktreten wollte; jemandem, der keine bierernste Nabelschau betreibt; jemandem, der von seiner seelischen Entwicklung nichts sagen möchte, da er als psychoanalytisch geschulter Internist weiß, wie falsch jede Selbstäußerung ist. Dieter Stolz setzt auf einen Annäherungsversuch in mehreren Anläufen aus wechselnden Perspektiven, die sich gegenseitig ergänzen und relativieren. Von Döblins autobiographischen Schriften ausgehend entsteht ein ebenso komplexes wie sinnenfrohes Lebensbildfragment vom Arzt,...
Wie nähert man sich dem Lebenswerk eines Menschen, der stets hinter seine Bücher zurücktreten wollte; jemandem, der keine bierernste Nabelschau bet...
Der dänische Autor Herman Bang (1857-1912) galt den Zeitgenossen als Dandy und dekadent. Seine Schriftstellerkollegen in Deutschland erkannten Bang früh als einen der bedeutendsten Prosaautoren der skandinavischen Moderne. Lothar Müller zeichnet in seinem Essay den Lebensweg Bangs nach und gibt Einblicke in ein Werk, das 100 Jahre nach seinem Tod immer mehr Leser in seinen Bann zieht.
Der dänische Autor Herman Bang (1857-1912) galt den Zeitgenossen als Dandy und dekadent. Seine Schriftstellerkollegen in Deutschland erkannten Bang f...
Was wäre, wenn Robert Musil die wissenschaftliche Laufbahn nicht nonchalant in den Wind geschlagen hätte, wenn er mit dem Onkel, einem bekannten Orientforscher und Diplomaten, auf Morgenlandfahrt gegangen wäre oder wenn sein bescheidenes Bankguthaben nicht durch die Inflation in Nichts verwandelt worden wäre? Was wäre, wenn die Psychoanalyse ihn von der Melancholie geheilt hätte, wenn er seinen Zigarettenkonsum hätte drosseln können, wenn er sich nicht im letzten Schweizer Winkel verkrochen, sondern die Emigration in die USA gewagt hätte?
Was wäre, wenn Robert Musil die wissenschaftliche Laufbahn nicht nonchalant in den Wind geschlagen hätte, wenn er mit dem Onkel, einem bekannten Ori...