ISBN-13: 9783640488599 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universitat Zurich, Sprache: Deutsch, Abstract: Das von Joseph von Eichendorff hauptsachlich 1816/17 verfasste und in Friedrich de la Motte Fouques 'Frauentaschenbuch' veroffentlichte Marmorbild fand lange Zeit wenig Anklang bei der Leserschaft. Dass die Novelle von der fruhen Rezeption als -nach der neuesten Schriftstellermode-, oder als -ein Gespensterspuk, ohne viel andere als ausserliche Bedeutung- abgelehnt wurde, liegt laut Hanss v.a. an den vielen Formeln, Symbolen und Sinnbildern, die zum Grossteil schon dem Leser des 19. Jahrhunderts nicht mehr vertraut waren und so ein rein inhaltliches Lesen blockierten. Die jungere Forschungsgeschichte hingegen zeigte bedeutend mehr Interesse an der Geschichte des jungen Dichters Florio, der in der italienischen Kleinstadt Lucca in den fantastischen Bann einer Venusstatue gerat. Sie wies dem Text gar die Bedeutung eines Schlusseltextes zu und dies gerade wegen seiner fruher bemangelten Diffusitat. Die vorliegende Arbeit stellt in diesem Sinne einen weiteren Versuch dar, das Marmorbild als einen Text, der uber den blossen 'Gespensterspuk' hinaus geht, zu lesen. Dabei wird in einem ersten Schritt der motivische und stoffliche Hintergrund der Venus und der Statuenbelebung erarbeitet, um in einem zweiten Schritt, durch textnahe Lekture, die vielen mit der Venus in Verbindung stehenden Motive, zu erlautern. Durch das Erarbeiten dieses venerischen Motivkomplexes lasst sich im Text das 'Venusreich' als einen von der ubrigen christlichen Welt getrennten Raum beschreiben. Dieser Dualismus bildet die Ausgangslage fur einen ersten Deutungsansatz. Darin soll diese Zweiteilung der erzahlten Welt in eine heidnische und eine christliche Sphare auf die Figurenkonstellation ubertragen werden. Dies fuhrt zu einer symmetrischen Gegenuberstellung der Figuren. Im Weiteren Verlauf dieser Arbeit wird eine komplexere alternative Lekture vorge