ISBN-13: 9783640352227 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universitat Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Uber Wilhelm Lehmann schreiben heit: Uber einen nahezu Unbekannten, wenn nicht in weiten Kreisen bereits Vergessenen schreiben. Der Name Wilhelm Lehmann ruft nicht nur bei sogenannten Laien, sondern auch bei Germanistikstudenten oder gar Lehrern der jungeren Generation Unkenntnis und Ratlosigkeit hervor. Die wenig vorhandene Forschungsliteratur spiegelt diesen Befund in deutlicher Weise wider. Dabei wird Lehmann in einschlagigen Lexika und Uberblicksdarstellungen in Reihung mit Oskar Loerke, Karl Krolow und Peter Huchel gestellt. Man konnte also konstatieren, dass seine Bedeutung fur die deutsche Literaturgeschichte unumstritten ist, eine Beschaftigung mit Lehmann aber wohl zu wenig ergiebig und lohnenswert scheint. Zu Lehmanns Lebzeiten wurden seine literarischen Ambitionen durchaus honoriert, was sich u.a. an der Verleihung des Heinrich-von-Kleist-Preises im Jahre 1923 durch Alfred Doberlin an Lehmann und Robert Musil zeigt. Auerdem nahm Lehmann an literarischen Gesellschaften mit z.B. Loerke, Buber, Hauptmann und Rathenau teil; auch dies zeigt die allgemeine Wertschatzung, welche Lehmann erfahren hat. Doch auch im offentlichen literarischen Bewusstsein wurde Lehmann geachtet und in Rezensionen seiner Werke hoch geschatzt und positiv besprochen. Kritik an Lehmann als Person wurde jedoch besonders in der Bundesrepublik zur Zeit der Studentenbewegungen geauert, welche ihm Opportunismus und seine Mitgliedschaft in der NSDAP vorwarf. Als Folge dessen geriet v.a. in dieser "politischen Zeit" Lehmann und seine als apolitisch angesehene Lyrik in Vergessenheit. Lange Zeit wurde Lehmanns Schaffen als strikt der Naturlyrik immanentes Dichten und Schreiben gesehen. Naturlyrik galt in der Zeit der politischen Unruhen als nicht mehr dem Zeitgeist adaquat. Sofern man Natur nicht als Vegetation, sondern als "Moglichkeit wahren menschlichen