ISBN-13: 9783050044330 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 239 str.
ISBN-13: 9783050044330 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 239 str.
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Erwerb der epistemischen Lesart des Modalverbs "konnen" in der Kindersprache. Seit jeher entzieht sich die Klasse der Modalverben - zu denen "konnen" zweifellos gehort - einer einfachen Beschreibung. Die deutschen Modalverben weisen eine besondere Flexion auf. Semantisch sind sie durchweg polyfunktional, da sie sowohl eine zirkumstantielle als auch eine epistemische (bzw. evidentielle) Bedeutung haben. Auerdem ist ihre Semantik nur schwer von der ihrer Systemkonkurrenten (Modaladjektive, Modaladverbien) abgrenzbar. Und zu guter Letzt kann das syntaktische Verhaltnis zwischen Modalverb und regiertem Infinitiv recht unterschiedlich ausfallen. Daruber hinaus stellt der Erwerb epistemischer Lesarten fur das Kind eine sehr hohe kognitive Anforderung im Hinblick auf die Bildung einer (subjektiven) Wahrscheinlichkeitstheorie dar. Es ist also wenig erstaunlich, dass die epistemische Lesart von "konnen" 6- bis 8-jahrige Kinder noch vor groere Probleme stellt. Vor diesem Hintergrund unternimmt es der Verfasser in einer Reihe von methodisch wohluberlegten und prazis durchgefuhrten Verstehensexperimenten, die linguistischen und die kognitiven Faktoren zu isolieren, welche die Erwerbsabfolge der Lesarten der Modalverben bestimmen, und ihre Erklarungskraft empirisch zu uberprufen.