ISBN-13: 9789024717224 / Angielski / Twarda / 1975 / 289 str.
6 werden kann, musste die Einsicht erwecken, dass das Quantitative gar nicht zum allgemeinsten Wesen des Mathematischen oder "Formalen" und der in ihm grundenden kalkulatorischen Me- thode gehore. Als ich dann in der "mathematisierenden Logik" 5 eine in der Tat quantitatslose Mathematik kennenlemte, und zwar als eine unanfechtbare Disziplin von mathematischer Form und Methode, welche teils die alten Syllogismen, teils neue, der Uberlieferung fremd gebliebene Schlussformen behandelte, gestalteten sich mir die wichtigen Probleme nach dem allgemei- 10 nen Wesen des Mathematischen uberhaupt, nach den naturlichen Zusammenhangen oder etwaigen Grenzen zwischen den Systemen der quantitativen und nichtquantitativen Mathematik, und spe- ziell z. B. nach dem Verhaltnis zwischen dem Formalen der Arithmetik und dem Formalen der Logik. Naturgemass musste 15 ich von hier aus weiter fortschreiten zu den fundamentaleren Fragen nach dem Wesen der Erkenntnisform im Unterschiede von der Erkenntnismaterie und nach dem Sinn des Unter- schiedes zwischen formalen (reinen) und materialen Bestimmun- gen, Wahrheiten, Gesetzen. 20 Aber noch in einer ganz anderen Richtung fand ich mich in Probleme der allgemeinen Logik und Erkenntnistheorie ver- wickelt. Ich war von der herrschenden Uberzeugung ausgegangen, dass es die Psychologie sei, von der, wie die Logik uberhaupt, so die Logik der deduktiven Wissenschaften ihre philosophische 25 Aufklarung erhoffen musse. Demgemass nehmen psychologische Untersuchungen in dem ersten (und allein veroffentlichten) B- de meiner Philosophie der Arithmetik einen sehr breiten Raum ein. {[A VII] Diese psychologische Fundierung wollte 11 mir in gewissen Zu- [B VII] sammenhangen nie recht genugen.