ISBN-13: 9783631650318 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 708 str.
ISBN-13: 9783631650318 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 708 str.
Das Wallfahren war seit der Aufklarung eine staatlich und kirchenamtlich missbilligte Volksfrommigkeitsform, die sich jedoch weiterhin grosser Beliebtheit erfreute. Nachdem schon in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts die Kolner Kurfursten und zeitweilig auch die nachfolgende franzosische Verwaltung mehrtagige Wallfahrtsprozessionen untersagt hatten, unterwarfen nach dem Wiener Kongress, der das Rheinland Preussen uberantwortete, die preussischen Behorden das nordrheinische Wallfahrtswesen 1816 einem einschnurenden Regelwerk, um mittels rigider klerikaler und polizeilicher Kontrolle die Einhaltung von -Zucht und Ordnung- und langfristig eine Verminderung der Wallfahrtszuge zu erreichen. Als sich jedoch diese Reduzierungshoffnung wegen des ungebrochenen Wallfahrtsdrangs der katholischen Bevolkerung nicht erfullte, verbot 1826 der neue Kolner Erzbischof Graf Spiegel, ein Vertreter der katholischen Aufklarung, mehrtagige oder die Bistumsgrenzen uberschreitende Wallfahrtszuge. In verwaltungsinternen Verfugungen beauftragte der Staat seine Exekutivorgane mit der Durchsetzung des kirchlichen Wallfahrtsverbots auf dem Gebiet des Erzbistums Koln."