ISBN-13: 9783638870016 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 24 str.
ISBN-13: 9783638870016 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universitat Potsdam (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: Literatur und Emotionen, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Menschen reagieren auf fiktionale Ereignisse ebenso emotional wie auf das wirkliche Leben. Solche Gefuhlsreaktionen bedeuten jedoch in den meisten Fallen keine Verwechslung von Realitat und Fiktion, sondern sind ein Produkt angeborener sozialer Verhaltensweisen und komplexer neuronaler Vorgange. Reaktionen wie Schrecken und Mitleid zum Beispiel geschehen spontan, fast reflexartig. Aber auch uber Gedanken lassen sich Emotionen hervorrufen: Bestimmte literarische Textsorten, vorwiegend lyrische Texte, appellieren an das Einfuhlungsvermogen des Lesers und lassen ihn an der Gefuhlswelt fiktionaler Personen teilhaben. Theodor Fontanes Roman Effi Briest" ist einer der bekanntesten und meist erforschtesten Romane der Literaturwissenschaft. Es stellte sich mir die Frage, warum das so ist. Dabei stiess ich auf zahlreiche Rezensionen zum Werk aus damaliger und heutiger Zeit, die immer wieder einen Ausdruck von Gefuhlen spuren liessen. "Ja, die arme Effi " schrieb Fontane selbst am 2. Marz 1895, nachdem der letzte Teil des Romans in der Deutschen Rundschau vorabgedruckt war, an den Verleger Hans Hertz. Bei genauerer Betrachtung der Rezensionen kam es mir so vor, als wecke Fontanes Roman Emotionen jeglicher Art beim Leser. Es ist die Rede von Trauer und Tranen, aber auch von innerem Frieden. Kann man nun davon ausgehen, dass Effi Briest" den Leser emotional gefangen nimmt, so wie es Tucholsky beschreibt? Wenn ja, wie erzeugt dieser Roman eine asthetische Prasenz, die zugleich als messbare Emotion (Trauer, Gluck o.a.) erfahren wird? Und letztlich bleibt die Frage, wie ein literarischer Text auch bei wiederholter Lekture oder in anderen zeitlichen Kontexten immer wieder die gleichen bzw. ahnliche Erregungszustande stimulieren kann"