ISBN-13: 9783810011626 / Niemiecki / Miękka / 1994 / 312 str.
1. Das Problem Das Verhaltnis von Individuum und Gesellschaft hat sich in den nationalen Kontexten schon immer besonderer, je spezifischer Beachtung erfreut. Die we steuropaischen Gesellschaften haben sich nach dem 2. Weltkrieg in unter schiedlicher politischer Auspragung zu werte- und interessenpluralen demo kratischen Gemeinwesen weiterentwickelt. Zunachst im schulischen, in zu nehmendem Masse aber auch im ausserschulischen Bildungsbereich sind Konzeptionen sozialer und politischer Erziehung oder Bildung entstanden, die den "mundigen Staatsburger" zum Ziel erklarten, der, von einem selbstandig definierten und reflektierten Standpunkt ausgehend, in demokratischer Tole ranz zu anderen, entgegenstehenden Positionen, seine Rechte vertreten und seine Pflichten erfullen kann. In den letzten Jahrzehnten ist die Palette der gesellschaftlichen Probleme um ein weiteres bereichert worden: Die Entwicklung zur wachsenden okonomi schen und politischen Internationalitat und die massenhaften Wanderungsbe wegungen lassen die Fragen politischer, sozialer und personaler Handlungs spielraume in einem neuen Licht erscheinen: Es ist seit langem ins Bewusstsein gekommen, dass die internationalen Struk turen der Zusammenarbeit eines Unterbaus der Akzeptanz und lebendigen Ausfullung durch die betroffenen Massen bedurfen. Die "Maastricht-Diskus sion" ist nur der jungste Aufweis dieser Problematisierung, die schon vorher die Erkenntnisse hervorbrachte, dass die Entwicklungskonzepte "fur" die Dritte Welt ohne eine bislang vernachlassigte sozio-kulturelle Dimension der Burgerbeteiligung relativ wirkungslos bleiben oder dass nach einem bislang vorwiegend okonomischen Entwicklungsweg der Europaischen Gemeinschaft die "Gemeinschaft der Burger" unerlassliche Basis fur weitere politische Ent wicklungen sein musse. Diesen Erkenntnissen ist in unterschiedlicher Weise Rechnung getragen worden und sind wichtige Programme des internationalen Austausches, besonders in Europa, ge