ISBN-13: 9783640481453 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universitat Zurich, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Philosoph und Literaturrezipient Martin Heidegger betitelte Friedrich Holderlin einst als Dichter des Dichters. In dieser Formulierung steckt zweierlei: Einerseits erhebt diese Bezeichnung Holderlin in eine gesonderte Position, welche uber dem -gemeinen- Dichter thront und besagt, dass seine Dichtung diejenige der Anderen ubertreffe. Andererseits wird damit ausgedruckt, dass er den Dichter dichtet, also in seinen Texten uber die Dichtung reflektiert. Diese poetologische Sichtweise auf Holderlin soll in der vorliegenden Arbeit anhand seiner Ode Natur und Kunst oder Saturn und Jupiter genauer betrachtet werden. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage an den Text, wie Dichtung konzipiert sein soll und welche Rolle dem schaffenden Dichter zukommt. In einem ersten Teil wird ein Uberblick uber das Gedicht gewonnen. Dabei soll auf die Form und die im Gedicht zentrale Mythologie eingegangen werden. In textnaher Lekture werden grundlegende Einsichten zum Verhaltnis zwischen Saturn und Jupiter (Natur und Kunst) herausgearbeitet. Im weiteren Verlauf wird der Fokus auf drei spezifische Aspekte der holderlinschen Dichtungskonzeption gerichtet. Die Uberlegungen dazu sollen am Ende dieser Arbeit anhand eines Holderlin-Zitates zusammengefuhrt werden. Als Textgrundlage wurde die siebenstrophige Abschrift III der historisch-kritischen Frankfurter Ausgabe verwendet. Die Frankfurter Ausgabe wurde gewahlt, weil sie sich unmittelbar auf den handschriftlichen Text Holderlins bezieht und somit dem Anspruch einer wissenschaftlich sauberen Edition am besten gerecht wird. Zur Klarung des mythologischen Hintergrunds verwendete ich das Grundliche Mythologische Lexikon von Hederich. Es war zur Zeit Holderlins das Standardwerk und liefert die Informationen, auf welche die Dichter des spaten 18. Jh. und 19. Jh. zuruckgriffen.