ISBN-13: 9783484660441 / Angielski / Twarda / 2005 / 375 str.
ISBN-13: 9783484660441 / Angielski / Twarda / 2005 / 375 str.
Der Potsdamer Auffuhrung der sophokleischen Antigone von 1841 kommt die historische Bedeutung einer Wiedergeburt der griechischen Tragodie auf dem deutschen Theater zu. Ludwig Tieck (1773-1853) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) beschritten hierbei Wege, die die Theaterentwicklung der Folgezeit in einigen Bereichen grundlegend verandern sollten: Als Textgrundlage diente erstmals eine unbearbeitete Ubersetzung in den Versmaen des Originals. Vertont wurden ausschlielich die Bereiche, die auch im Theater der Antike musikalisch gestaltet waren. Die Rekonstruktion der antiken Spielstatte sprengte die ubliche Theaterarchitektur, indem die starre Trennung von Zuschauer- und Buhnenraum durchbrochen wurde. Diese Buhnenfassung pragte in den folgenden Jahren die Auffuhrungen weiterer antiker Tragodien. Fur Potsdam und Berlin komponierte Wilhelm Taubert 1843 eine Schauspielmusik zur Medea des Euripides, Mendelssohn selbst 1845 zu Sophokles' Odipus in Kolonos. In Munchen trat Franz Lachner 1852 mit seiner Vertonung des sophokleischen Konig Odipus hervor. Dabei blieb jedoch der Erfolg der Antigone, der vor allem auf Mendelssohns Musik beruhte, unerreicht. Die Aufmerksamkeit, die dieses Ereignis im In- und Ausland auf sich zog, sicherten der griechischen Tragodie bis heute einen festen Platz im Repertoire deutschsprachiger Buhnen.