ISBN-13: 9783050058597 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 401 str.
Die mittelalterlichen Artusromane stehen in einer bereits Jahrhunderte andauernden Tradition des Erzahlens von Konig Artus, das uber volkssprachige wie lateinisch-historiographische Uberlieferungen eine europaweite Verbreitung erlangte. Bis in die literarischen Bearbeitungen des 12. Jahrhunderts hinein haben sich so Inhalte und Erzahlschemata vornehmlich aus der inselkeltischen Mythologie erhalten, wahrend die Annahme einer historischen Faktizitat des Erzahlten zugleich Ausgangspunkt fur ein mithin legitimierendes und weltmodellierendes Erzahlen sein konnte. In textnahen Lekturen wird diesem Verhaltnis von Mythischem und Erzahlen in den Artusromanen "Erec" und "Iwein" Hartmanns von Aue erstmals umfassend nachgegangen. Dabei geraten zum einen diachrone Verhaltnisse von stofflicher Grundlage und literarischer Bearbeitung in den Blick, zum anderen wird eine synchron ausgerichtete Perspektive auf den kulturellen Kontext hin eroffnet. Da das Mythische sowohl auf der inhaltlichen Ebene des Textes als auch auf der strukturellen Ebene in Ausdrucksformen mythischen Denkens prasent ist, wird auf zwei den Mythos je anders perspektivierende philosophische Theoriemodelle zuruckgegriffen. Der Ansatz von Hans Blumenberg, der die Funktion und Rezeption des Mythos fokussiert, wird mit dem Ansatz von Ernst Cassirer vermittelt, der den Mythos als symbolische Form beschreibt. So wird ein Instrumentarium entwickelt, anhand dessen die Mythizitat der Romane umfassend beschrieben und begrifflich dargestellt wird. Auf diese Weise kann aufgezeigt werden, wie ein von Inhalten und Strukturen des Mythos gleichermaen gepragtes Erzahlen kulturelle Konfigurationen im literarischen Text formulieren lasst und so der Reflexion spezifischer Leit- und Wertvorstellungen einer hochmittelalterlichen Adelskultur dienen kann.
Die mittelalterlichen Artusromane basieren auf einer bereits Jahrhunderte währenden Überlieferung von Geschichten um König Artus, die von mythischen Vorstellungen geprägt noch in der Literatur des 12. Jahrhunderts ein weltmodellierendes Erzählen entfalten konnten.§In textnahen Lektüren wird diesem Verhältnis von Mythischem und Erzählen in den Artusromanen Erec und Iwein Hartmanns von Aue nachgegangen. Dabei geraten zum einen diachrone Verhältnisse von stofflicher Grundlage und literarischer Bearbeitung in den Blick, zum anderen wird eine synchron ausgerichtete Perspektive auf den kulturellen Kontext hin eröffnet. Da das Mythische sowohl auf der inhaltlichen Ebene des Textes als auch auf der strukturellen Ebene in Ausdrucksformen mythischen Denkens untersucht wird, kann die Mythizität der Romane umfassend beschrieben und begrifflich dargestellt werden.