Anton Haderlap erzählt in seinem Buch Graparji die Geschichte seiner Familie und seines Tals seit dem Ersten Weltkrieg. Schauplatz der Erzählung ist die Gegend um Eisenkappel in Südkärnten, die den Literaturkennern aus den Werken von Florjan Lipus und Maja Haderlap bekannt ist. Es ist eines der Kerngebiete der slowenischsprachigen Bevölkerung Kärntens. In eindrucksvollen Szenen entsteht ein bewegendes Bild vom kargen Leben der Keuschler, Jäger und Holzarbeiter, von ihren Schicksalen und ihren bescheidenen Freuden. In diese Welt bricht 1938 mit der Annexion Österreichs der...
Anton Haderlap erzählt in seinem Buch Graparji die Geschichte seiner Familie und seines Tals seit dem Ersten Weltkrieg. Schauplatz der Erzählung ist...
Kindschaft ist keine Idylle. Naiv, wer glaubte, das Kind sei naiv, kindisch, wer sich ihm so nähert. In Prezihov Voranc' elf Kindheitsgeschichten, eindringlich und leise erzählt, erscheinen Kinder nicht als kleine Erwachsene, vielmehr sind sie (noch) ganz Mensch. Erlebnisse und Begebnisse, frühe Müh', schroffer Verweis, aber auch Wärme und Zuneigung an den kargen Alpenhängen, auf der Pacht, dem Keuschlerhof, am Rand des Dorfs und auf dem Weg in die Stadt - wahrgenommen im Kindblick. Keine alters (allzu)weise Suche nach der verlorenen Kindschaft, nicht die gesuchte Erinnerung, einfach...
Kindschaft ist keine Idylle. Naiv, wer glaubte, das Kind sei naiv, kindisch, wer sich ihm so nähert. In Prezihov Voranc' elf Kindheitsgeschichten, ei...
Die Geschichte, die ich hier erzählt habe, hat ihren Anfang in der frühen Jugend. Damals habe ich vieles erlebt; was ich in meiner Erinnerung behalten habe, ist aber im Vergleich zum Geschehen am frühen Morgen des 14. April 1942 - dem Tag unserer Vertreibung - nicht erwähnenswert. Später habe ich den Leuten im Dorf und in der Fremde über die beschriebene Zeit erzählt. Aber nur wenige interessierten sich für meine Geschichte. Auch in der Schule, als das Aufsatzthema lautete "Ein bedeutender Tag in meinem Leben", habe ich den Morgen unserer Vertreibung beschrieben. Als der Lehrer die...
Die Geschichte, die ich hier erzählt habe, hat ihren Anfang in der frühen Jugend. Damals habe ich vieles erlebt; was ich in meiner Erinnerung behalt...
Die jüngere Künstlergeneration - in Ton, Tanz, Wort und Bild - hatte im Jugoslawien der 80er Jahre ein elastisches Netz der kulturellen Vielfalt und Anregung geknüpft und in neueste Strömungen in West und Ost gesetzt: wider politischen Zentralismus und Unitarismus. Das scheint zerstört und trotz allem, aufgehoben, wirksam. Eine bittere, doch nicht resignierende Rückschau eines »jungen Dichter-Sterns«, der sich in der engeren (slowenischen) und der weiten Welt (Amerika) profilierte. Der im Juli 1993 in Ljubljana und New York geschriebene Essay wirft Fragen auf, die nach 30 Jahren...
Die jüngere Künstlergeneration - in Ton, Tanz, Wort und Bild - hatte im Jugoslawien der 80er Jahre ein elastisches Netz der kulturellen Vielfalt und...
Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen, als wir begonnen haben, den vielen Literaturen dieses Raumes ein Gesicht zu geben, als wir die slowenische, kroatische, serbische, albanische, bulgarische, rumänische, ungarische, tschechische, slowakische, polnische u. a. Literatur herauszugeben begannen, war die Sowjetunion noch nicht Vergangenheit, Jugoslawien noch nicht von einem Krieg zerstückelt und die Europäische Union ein Friedensprojekt. Da haben wir das Hoffen gelernt und die Ahnung einer vielstimmigen Welt im Sinn gehabt, von...
Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen, als wir begonnen haben, den vielen Literaturen ...
Der Roman ist komponiert wie eine Fuge, in der sich drei Themen miteinander verflechten: Peter Majcens zweifelndes Suchen nach der richtigen Form der zu schreibenden Geschichte von Temnikar, die vor den Augen des Lesers entstehende Parabel von Temnikars Heldenmut, symbolisch überhöht zu einer Ballade von Zweifel und Entscheidung, von Angst und Mut, und schließlich die Geschichte des Bauern Crnilogar, der sich im Verlauf der Handlung als falsches Gegenstück Temnikars herausstellt. Dieser Roman vom menschlichen Tod und der Geburt eines Kunstwerks stellt eine vollkommen neue Form der...
Der Roman ist komponiert wie eine Fuge, in der sich drei Themen miteinander verflechten: Peter Majcens zweifelndes Suchen nach der richtigen Form der ...
Lipej Kolenik erzählt über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die ehemaligen Verbündeten der slowenischen Befreiungsfront gegen den Nationalsozialismus, die britischen Truppen, zur Besatzungsmacht aufstiegen und im Zuge des Kalten Krieges Schritt für Schritt die Seiten wechselten. Die Zeitzeugenberichte von Kärntner Sloweninnen und Slowenen, die sich, wie Lipej Kolenik, nach 1945 von Neuem auf der Seite der Unterdrückten wiederfanden, werden ergänzt durch die Wiedergabe von Berichten aus dem Slovenski Vestnik. Dem Buch vorangestellt sind zwei wissenschaftliche Beiträge, die die...
Lipej Kolenik erzählt über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die ehemaligen Verbündeten der slowenischen Befreiungsfront gegen den Nationals...
Als Sechzehnjähriger schrieb der »junge Pferdeknecht« (Zofka Kveder) seine ersten Geschichten, seine sozialkritische Erzählung Im Winter (1911) spricht bereits sein grundlegendes Thema an: die entwürdigende Situation der Keuschler und Kleinbauern. In der grotesk-naturalistischen Skizze Sektor 5 (1926) schildert er die Sinnlosigkeit und Anomalie des Krieges auf den berüchtigten Kriegsschauplätzen des 1. Weltkrieges und stellt Fahnenflucht als einzige Chance dar, um dem Widersinn des Krieges zu entkommen. Er arbeitet seine eigene Desertion auf, die ihn in die Abruzzen verschlagen hat, wo...
Als Sechzehnjähriger schrieb der »junge Pferdeknecht« (Zofka Kveder) seine ersten Geschichten, seine sozialkritische Erzählung Im Winter (1911) sp...
Prezihov Voranc hat in seinem Werk seine engere Heimat Kärnten aus den verschiedensten Blickwinkeln gewürdigt. Seine Novellen, Kurzgeschichten, seine Reportagen und Kommentare schälen aus den Orten und Gegenden die Schicksale heraus, berichten von unbeschreiblichen Situationen, Katastrophen, von Naturgewalten, von Trauer und Verzweiflung, finden erklärende Worte, und machen uns dadurch das Erlebte und Durchlebte der einzelnen Menschen nur noch lebendiger, unter die Haut gehend. Sein Blick durchdringt die scheinbare Idylle, lässt sie nicht in einer idealisierten "Heimatdichtung" von Blut...
Prezihov Voranc hat in seinem Werk seine engere Heimat Kärnten aus den verschiedensten Blickwinkeln gewürdigt. Seine Novellen, Kurzgeschichten, sein...
Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen, als wir begonnen haben, den vielen Literaturen dieses Raumes ein Gesicht zu geben, als wir die slowenische, kroatische, serbische, albanische, bulgarische, rumänische, ungarische, tschechische, slowakische, polnische u. a. Literatur herauszugeben begannen, war die Sowjetunion noch nicht Vergangenheit, Jugoslawien noch nicht von einem Krieg zerstückelt und die Europäische Union ein Friedensprojekt. Da haben wir das Hoffen gelernt und die Ahnung einer vielstimmigen Welt im Sinn gehabt, von...
Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen, als wir begonnen haben, den vielen Literaturen ...