Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzählen, von elf Menschen, die einer Frau, die im Sterben liegt, eine Woche lang Geschichten erzählen. Geschichten vom Glück, von der Liebe, von wahrer oder falscher Freundschaft, vom wahren oder falschen Leben, vom wahren oder falschen Ich, von der Zeit und ruhig auch vom Tod. Und los geht der Reigen. Wie eine Bergwanderung über Pässe eröffnet Ralf Schlatter immer neue Horizonte und faltet seine Welt vor uns auf, eine Welt voll von wilder...
Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzäh...
21. Juni, der längste Tag des Jahres, halb sechs Uhr morgens, Sonnenaufgang: Ein Sohn macht sich auf den Weg - seine Mutter hat ihn gebeten, ihr beim Sterben zu helfen, wenn die Sonne untergeht am Ende dieses Tages. Er braucht Zeit und frische Luft, also geht er zu Fuß von einer Stadt zur anderen, fünfzehn Stunden lang, und versucht unterwegs, seine Mutter am letzten Tag ihres Lebens endlich zu begreifen. Er erinnert sich an sein Aufwachsen in der Kleinstadt, an ein Leben als Kind dieser Eltern, als Bruder seiner älteren Schwester. Er stellt Fragen und wundert sich; zu jeder vollen Stunde...
21. Juni, der längste Tag des Jahres, halb sechs Uhr morgens, Sonnenaufgang: Ein Sohn macht sich auf den Weg - seine Mutter hat ihn gebeten, ihr beim...
Hedvig aus 'Die Wildente', Hedda Gabler, Nora, Hilde aus 'Baumeister Solness', Helene aus 'Gespenster' - Henrik Ibsens Frauengestalten beeindrucken. Dabei gab Ibsen an, er wisse nicht, was die Sache der Frau sei; für ihn sei es vielmehr eine Sache des Menschen. Worauf also gründeten sich sein Interesse an Frauenbiografien und dieses Einfühlungsvermögen, was soziale Zwänge und Gesellschaftslügen angeht? Gunna Wendt nähert sich Henrik Ibsen (1828-1906) von der weiblichen Seite, verfolgt in ihrer literarischen Biografie die Spuren der Frauen, die Ibsen prägten - seine Mutter, seine...
Hedvig aus 'Die Wildente', Hedda Gabler, Nora, Hilde aus 'Baumeister Solness', Helene aus 'Gespenster' - Henrik Ibsens Frauengestalten beeindrucken. D...
Erich Mühsam beschreibt seine Memoiren als » unpolitische Erinnerungen eines politischen Menschen «, und auch wenn er sich in seinen Essays selbst fragt, was das alles soll, so ist ihm doch klar, dass bloße Erlebnisse nur Bedeutung haben, wenn sie »in irgendwelcher Beziehung zur Zeitgeschichte, zur Kultur und Kennzeichnung der Gegenwart stehen «. Mühsam, Freund und Weggefährte des von ihm verehrten Gustav Landauer, folgte diesem in seinem politischen und schriftstellerischen Engagement von ersten politischen Agitationen bis in die Wirren der Münchner Räterepublik, die für ihn mit...
Erich Mühsam beschreibt seine Memoiren als » unpolitische Erinnerungen eines politischen Menschen «, und auch wenn er sich in seinen Essays selbst ...
Die Essays von Reinhard Wilczek sind zwar in einer weltweiten Quarantäne geschrieben worden, sie wollen die Lesenden aber aus dieser Isolation gerade herausführen. Das Rezept für diesen Befreiungsakt liefert die Literatur: Sechs berühmte literarische Quarantäne-Opfer werden zum Gegenstand kurzweiliger, unterhaltsamer, überraschender, kritischer und auch humorvoller Reflexionen.Dabei führt Wilczek die ausgewählten literarischen Texte aus der Quarantäne akademischer Gelehrsamkeit in unsere chaotische Wirklichkeit: So trifft Stefan Zweigs Dr. B. aus der Schachnovelle auf Elisabeth...
Die Essays von Reinhard Wilczek sind zwar in einer weltweiten Quarantäne geschrieben worden, sie wollen die Lesenden aber aus dieser Isolation gerade...
Weizenbaum ist in vieler Hinsicht ein Sonderfall: ein großer Denker der Gegenwart, der sich nicht in die Schublade »Computerwissenschaftler« einsperren ließ, sondern unermüdlich gegen Klassifizierungen dieser Art angekämpft und die allgemeine Denkfaulheit angeprangert hat. Immer wieder hat er auf den Zusammenhang von Spitzenforschung und Militär hingewiesen, der gern verschwiegen wird. Wo sich die meisten Wissenschaftler arrangierten aus Rücksicht auf ihre Karriere, hat er Stellung bezogen. Das war seiner eigenen Lebensgeschichte als jüdischer Emigrant aus Nazideutschland geschuldet....
Weizenbaum ist in vieler Hinsicht ein Sonderfall: ein großer Denker der Gegenwart, der sich nicht in die Schublade »Computerwissenschaftler« einspe...
Es beginnt mit unspektakulären Demonstrationen, unzufriedenen Menschen, die auf Spaziergängen ihre Meinung kundtun. Der Fotograf Lester begleitet diese Märsche, dokumentiert die Empörung und überrascht, irritiert, ja provoziert mit differenzierten Überlegungen - Gut und Böse, Richtig und Falsch gibt es nicht mehr. Dem jungen Ich-Erzähler kommen im Austausch mit ihm immer größere Zweifel an den eigenen Überzeugungen; sein Blick auf die Mitmenschen schärft sich, und was er sieht, beunruhigt nicht nur ihn. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Zunehmende Radikalisierung, immer...
Es beginnt mit unspektakulären Demonstrationen, unzufriedenen Menschen, die auf Spaziergängen ihre Meinung kundtun. Der Fotograf Lester begleitet di...
Zu Unrecht zählt Vernon Lee zu den vergessenen und vernachlässigten Autorinnen des viktorianischen Fin de Siècle und der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts. Sie ist eine der führenden kosmopolitisch ausgerichteten Intellektuellen jener Zeit gewesen. Schon früh war ihr Leben durch die zahlreichen Ortswechsel geprägt, die das Nomadendasein der Familie mit sich brachte. Stationen in Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz, Belgien und Italien sind zu nennen. Es nimmt daher nicht wunder, dass sie sich auch mit wahrnehmungstheoretischen Fragen der Fortbewegung in der modernen Zeit...
Zu Unrecht zählt Vernon Lee zu den vergessenen und vernachlässigten Autorinnen des viktorianischen Fin de Siècle und der Moderne des frühen 20. Ja...
So beginnt Ralf Schlatters ungewöhnlicher Roman, so beginnt die Geschichte von Henk, der an seinem fünfzigsten Geburtstag am Straßenrand steht und auf ein Zeichen zum Aufbruch wartet, der zurückschaut auf sein Leben, auf sich, den Schlaks vom Dorf, dessen Vater fremdgeht und verschwindet, dessen Mutter verstummt, der von einem Raben getröstet wird, der eines Tages auszieht, sich selbst zu finden, der Zuflucht bei den Vögeln sucht - und den Vögel am Ende in sein Dorf zurückführen, zurück zu den Menschen und zu seiner großen Liebe.Der Autor und Kabarettist Ralf Schlatter erzählt ein...
So beginnt Ralf Schlatters ungewöhnlicher Roman, so beginnt die Geschichte von Henk, der an seinem fünfzigsten Geburtstag am Straßenrand steht und ...
»Schreib mich auf!« Das muss Amerika zu Egon Erwin Kisch gesagt haben. Denn in vier meisterhaften Reportagen, seinen, wie der jüngste Kisch-Biograf Christian Buckard meinte, besten überhaupt, die er in den 1930er-Jahren verfasste, beschreibt er die USA in vielen Facetten - neugierig, klug, mit enormer Lebendigkeit. Als Leichtmatrose nach Kalifornien ist ein praller Abenteuerbericht, wie ihn nur Kisch schreiben konnte. Für die Fahrt von New York nach Los Angeles heuerte er 1929 an - als Matrose auf einem Frachtschiff. Er ist 44. Lange vor Günter Wallraff wechselt er, der »rasende...
»Schreib mich auf!« Das muss Amerika zu Egon Erwin Kisch gesagt haben. Denn in vier meisterhaften Reportagen, seinen, wie der jüngste Kisch-Biograf...