Die Näherin Ernestine Rehbein, genannt Stine, lebt in sehr einfachen Verhältnissen im Berlin der Gründerzeit. An einem Abend lernt Stine den jungen, aber kränkelnden Grafen Waldemar Haldern kennen. Der Adlige - angetan von ihrer natürlichen Art - verliebt sich in die Kleinbürgerin und macht ihr trotz der Standesunterschiede einen Heiratsantrag. Als Stine ablehnt, kommt es zur Katastrophe. Mit dem stets richtigen Ton und ein wenig Berliner Schnauze liest Altmeister Gert Westphal Fontanes tragische Geschichte der schönen Stine, in der wie bereits in »Irrungen, Wirrungen« das Thema der...
Die Näherin Ernestine Rehbein, genannt Stine, lebt in sehr einfachen Verhältnissen im Berlin der Gründerzeit. An einem Abend lernt Stine den jungen...
Heitere, satirische Texte lassen nicht direkt an Dostojewski denken. Doch als er im Jahr 1861 diese »peinliche Geschichte« schrieb, wurde unter Zar Alexander II. gerade die Leibeigenschaft abgeschafft. Es war die Zeit der großen gesellschaftlichen Umwälzungen, die den Schriftsteller zu dieser Groteske inspirierten. Um Toleranz und Humanität zu demonstrieren, erscheint der General Iwan Iljitsch Pralinski uneingeladen zur Hochzeit eines Untergebenen. Doch von da an geht alles schief, was schiefgehen kann. Friedhelm Ptok trifft exzellent den Ton dieser bissigen Gesellschaftssatire.Lesung...
Heitere, satirische Texte lassen nicht direkt an Dostojewski denken. Doch als er im Jahr 1861 diese »peinliche Geschichte« schrieb, wurde unter Zar ...
Die frühen Erzählungen von Heinrich Böll wären andere gewesen, wenn er nicht mit Anfang zwanzig, zu Beginn seines Germanistikstudiums, zur Wehrmacht eingezogen worden wäre. Statt zu studieren, war er plötzlich Soldat. Nach dem Krieg war es für Böll eine Frage der Moral, Krieg und Nachkriegszeit so zu beschreiben, wie sie wirklich waren. Gerade in der kurzen Form fand Böll die Möglichkeit sich auszudrücken. Seine eindringliche Sprache und seine beißende Gesellschaftskritik machten ihn schnell bekannt. Matthias Ponnier liest 45 Erzählungen aus dem Frühwerk des späteren...
Die frühen Erzählungen von Heinrich Böll wären andere gewesen, wenn er nicht mit Anfang zwanzig, zu Beginn seines Germanistikstudiums, zur Wehrmac...
»Alle glücklichen Familien ähneln einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.« Dieser Anfangssatz aus »Anna Karenina« ist eines der bekanntesten Zitate von Tolstoi und lässt schon erahnen, dass die Ehe zwischen Mann und Frau eines seiner Lebensthemen war. In »Familienglück«, gelesen von Gustl Halenke, heiratet ein Gutsbesitzer die weitaus jüngere Mascha. Eine leidenschaftliche Liebe entwickelt sich. Doch als das Landleben Mascha zu langweilen beginnt, stürzt sie sich in die dekadente Welt des russischen Adels. Aber Mascha ist nicht wie Anna Karenina. Sie...
»Alle glücklichen Familien ähneln einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.« Dieser Anfangssatz aus »Anna Karenina« ...
Anders als der Name vermuten lässt, verbergen sich hinter den tollen Männern riesige Sturzwellen an einer abgelegenen schottischen Küste. So gewaltig türmen sich die Fluten hier auf, dass ganze Schiffe in ihnen verschwinden. Auf der Suche nach einem mit Gold beladenen, verschollenen Schiff der spanischen Armada, begibt sich der Erzähler Charles an die gefährliche Küste. Doch anstatt auf Kisten voller Reichtümer, stößt der Schatzsucher auf ein düsteres Geheimnis. Mit seiner Novelle »Die tollen Männer« zeigt sich Robert Louis Stevenson auf dem Höhepunkt seiner Erzählkunst -...
Anders als der Name vermuten lässt, verbergen sich hinter den tollen Männern riesige Sturzwellen an einer abgelegenen schottischen Küste. So gewalt...
Wien 1919: Traumatisiert und mit nur einem Bein kehrt Andreas Pum von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges nach Hause zurück. Das Glück steht zunächst auf der Seite des Kriegsinvaliden: Er findet eine Frau und schlägt sich als Leierkastenmann auf den Hinterhöfen durch. Aber dann wendet sich das Blatt und sein sozialer Abstieg scheint unvermeidlich. Joseph Roths kluge, melancholische Geschichte über die verzweifelte Auflehnung eines um Anpassung an die bürgerliche Gesellschaft bemühten einfachen Mannes ist so zeitlos wie existenziell. Christian Brückner liest diese »Rebellion«...
Wien 1919: Traumatisiert und mit nur einem Bein kehrt Andreas Pum von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges nach Hause zurück. Das Glück steht ...
»Immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt.« Stefan Zweig hat beispielhaft vierzehn von ihnen nachgezeichnet. Ob er über die letzten Tage von Waterloo schreibt, die Entstehung der Marseillaise skizziert oder über Robert Scotts Antarktis-Expedition berichtet - es sind eher weniger bekannte historische Begebenheiten, die dennoch eine große Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Geschichte hatten. Die »Sternstunden der Menschheit«, gelesen von Jürgen Hentsch, zählen zu Stefan Zweigs...
»Immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt.« Stef...
Ihren Weltbestseller schrieb Marguerite Duras erst mit siebzig, doch die Geschichte dahinter, die sie schonungslos und radikal wiedergibt, erlebte sie selbst schon viel früher. In »Der Liebhaber« träumt sich die Ich-Erzählerin zurück in ihre Jugend im Indochina der 30er-Jahre, erinnert sich dabei an die enorme Enge in der vaterlosen Familie. Zufluchtsort wird für die 15-jährige Französin ein abgedunkeltes Zimmer im geschäftigen Saigon. Dort trifft sie sich heimlich mit einem chinesischen Millionärssohn, der fast doppelt so alt ist wie sie. Duras' Roman wird elektrisierend gelesen...
Ihren Weltbestseller schrieb Marguerite Duras erst mit siebzig, doch die Geschichte dahinter, die sie schonungslos und radikal wiedergibt, erlebte sie...
1961, kurz bevor die Mauer die deutsche Teilung zementiert, veröffentlicht Uwe Johnson einen Roman: Karsch, ein Sportjournalist aus Hamburg, wird von seiner Ex-Freundin in die DDR eingeladen. Dort lernt er ihren neuen Freund Achim kennen, einen Radrennfahrer, der so erfolgreich ist, dass er als Nationalheld gefeiert wird. Zwei Biografien gibt es schon über ihn, Karsch soll das »dritte Buch über Achim« verfassen. Doch das Projekt scheitert aufgrund unterschiedlicher Wahrnehmungen zwischen Achim und Karsch, zwischen Ost und West. Durch Charly Hübners authentische Lesung wird Johnsons...
1961, kurz bevor die Mauer die deutsche Teilung zementiert, veröffentlicht Uwe Johnson einen Roman: Karsch, ein Sportjournalist aus Hamburg, wird von...
»Ich wollte, mein Vater oder meine Mutter, oder eigentlich beide, denn beide waren gleichermaßen dazu verpflichtet, hätten bedacht, worauf sie sich einließen, als sie mich zeugten.« So beginnt Laurence Sterne sein neunbändiges Werk, das vor über 250 Jahren erschienen ist und das mit allen bis dahin geltenden Regeln des Schreibens brach. Sich immer wieder in Abschweifungen verlierend und mit tausenderlei Anspielungen gespickt, erzählt Sterne sprunghaft und ganz und gar unvollständig das Leben seines Protagonisten Tristram Shandy und schuf damit den Ur-Roman der Moderne -...
»Ich wollte, mein Vater oder meine Mutter, oder eigentlich beide, denn beide waren gleichermaßen dazu verpflichtet, hätten bedacht, worauf sie sich...