Eine jahrhundertealte Gelehrtenrezeption hat den Orlando Furioso zu etwas anderem gemacht, als er eigentlich ist. Durch Eingrenzung der vom Autor intendierten Leserschaft auf ein hofisches bzw. humanistisch gebildetes Publikum wurde ein Werk, das mehrheitlich vom stadtischen Burgertum bis hinab zu den Unterschichten rezipiert wurde, zweier seiner wesentlichsten Charakterzuge beraubt: des blasphemischen Lachens und der Herrschaftskritik. Mittels genauer Textanalyse und konsequenter Ausdeutung der beruchtigten ironia ariostesca wird hier gezeigt, wie sich verwirrende Komplexitat...
Eine jahrhundertealte Gelehrtenrezeption hat den Orlando Furioso zu etwas anderem gemacht, als er eigentlich ist. Durch Eingrenzung der vom Aut...
Die Verspottung christlicher Glaubensdogmen und christlicher Kreuzzugsideologie, so wie sie im Morgante des florentinischen Dichters Luigi Pulci (1432-1484) besonders deutlich zum Ausdruck kommt, steht in scharfstem Widerspruch zu unseren klischeehaften Vorstellungen uber die Religiositat des -mittelalterlichen Menschen-. Dass es keinen Sinn macht, ein bereits zu Lebzeiten seines Verfassers dringend nachgefragtes und tausendfach gedrucktes Werk in seinen bemerkenswertesten Aussagen fortgesetzten Relativierungsbemuhungen zu unterziehen und an Stellen, wo dies nicht gelingen will, auf...
Die Verspottung christlicher Glaubensdogmen und christlicher Kreuzzugsideologie, so wie sie im Morgante des florentinischen Dichters Luigi Pulc...