ISBN-13: 9783631571224 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 344 str.
Die Verspottung christlicher Glaubensdogmen und christlicher Kreuzzugsideologie, so wie sie im Morgante des florentinischen Dichters Luigi Pulci (1432-1484) besonders deutlich zum Ausdruck kommt, steht in scharfstem Widerspruch zu unseren klischeehaften Vorstellungen uber die Religiositat des -mittelalterlichen Menschen-. Dass es keinen Sinn macht, ein bereits zu Lebzeiten seines Verfassers dringend nachgefragtes und tausendfach gedrucktes Werk in seinen bemerkenswertesten Aussagen fortgesetzten Relativierungsbemuhungen zu unterziehen und an Stellen, wo dies nicht gelingen will, auf den Autor kurzerhand das atypische Sonderbewusstsein eines Aussenseiters oder Geachteten zu projizieren, wird hier durch textnahe Analysen und unter kontinuierlichem Abgleich mit Pulcis dichterischen Vorlagen vor Augen gefuhrt. Grundliegende These ist, dass der Morgante als wichtiger Indikator fur die Existenz breiter Bevolkerungsschichten zu betrachten ist, die bereits im 15. Jahrhundert gegen eine ideologisch und institutionell krisenhaften Belastungsproben ausgesetzten Kirche ein gutes Stuck Aufklarung durchgesetzt haben."