ISBN-13: 9783640826018 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 84 str.
ISBN-13: 9783640826018 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 84 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universitat Dusseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.Einleitung "Sie hat ihn wirklich aufgegessen, den Achill, vor Liebe. Erschrecken Sie nicht, es lat sich lesen"1, schreibt Kleist an Goethe und spricht damit selbst aus, was das Publikum sowohl damals, wie auch heute entsetzt, jedoch zugleich fasziniert. Auch die beiden anderen Frauenfiguren Medea und Elektra sind bis heute bekannt dafur, grausame und unverstandliche Taten begangen zu haben. Medea hat aus Rache an ihrem Mann Jason ihre eigenen Kinder getotet. Elektra verlangt von ihrem Bruder aus Rache ihre eigene Mutter zu toten. Als Frauen, im Speziellen als Mutter oder auch Tochter, handeln sie entgegen gewohnten Handlungsstrukturen. Ihre Handlungen sind widernaturlich und entsprechen nicht dem, was das Publikum erwarten wurde. Darin besteht das eigentlich erschreckende ihrer Handlungen. Sie als Frauen greifen auf mannliche Handlungsstrukturen zuruck. Zugleich faszinieren sie das Publikum jedoch ungemein. Wie sonst konnten Erzahlungen uber diese Figuren uber Jahrhunderte in der Literatur bestehen und immer noch erzahlt werden, wenn auch in immer wieder veranderter Form? Die Veranderungen, die diese Frauenfiguren innerhalb der deutschen Literatur erleben, werden in dieser Magisterarbeit eingehend untersucht. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich vor allem die Fragen, inwiefern und vor allem warum sich die Figuren uber die Jahrhunderte entwickeln und wozu diese Entwicklungen gefuhrt haben. Dazu wird zunachst erlautert, welche Bedeutung das Wort "Mythos" in sich tragt und welche Funktion der Mythos an sich erfullt. Hierbei wird vor allem die Forschung von Roland Barthes herangezogen, der im Mythos ein "sekundares semiologisches System" sieht.2 1 Kleist, Heinrich von: Samtliche Werke und Briefe. Hrsg. von Helmut Sembdner, 2. Bd., Darmstadt 1962, S. 796 2 Barthes, Roland: Der Mythos heute. In: Barthes