ISBN-13: 9783663007364 / Niemiecki / Miękka / 1951 / 268 str.
Gern komme ich der Aufforderung nach, die der Bruder des verstorbenen Verfassers an mich gerichtet hat, dieses Buch durch ein paar einleitende Worte zu begleiten. Hinter dem zu bescheiden gewahlten Titel der Schrift steht die Absicht dieses Denkers, dessen vorzeitigen Heimgang man nicht genug beklagen kann, der Kultursoziologie zu der ihr so dringend notwendigen Systematik zu verhelfen und ihr ein Gerust an Kategorien und Begriffen zu geben, das erst diesen Zweig der allgemeinen Soziologie zu einer geschlossenen Wissenschaft macht. Sie lauft sonst Gefahr, sich in Kulturgeschichte aufzulosen oder ein Feld willkurlicher Spekulationen zu werden. Hier beseitigt das Werk Fischers eine klaffende Lucke. Es gibt uns ein geistiges Handwerkszeug, das sich, so hoffe ich, allmahlich als unentbehrlich erweisen wird. Besonders seine Kategorie der Koinen und die Gegen uberstellung von sinnheitlichen und wirkheitlichen Zusammenhangen, die den Gegensatz von Kultur und Gesellung glucklich verdeutlichen, ist eine wesentliche Bereicherung. Fischer unterscheidet eine beziehungswissenschaftliche und eine kultursozio logische Richtung, wie es wohl seit dem Erscheinen des Handwonerbuches der Soziologie ublich geworden ist. Er selbst stellt sich auf den Boden der Kultur soziologie, wahrend der Schreiber dieser Zeilen die beziehungswissenschaftliche Schauweise pflegt. Er sagt uber den Gegensatz: "Wahrend die beziehungswissen schaftliche Soziologie die Gesellungsgebilde (Gruppen) und die Beziehungen der zugehorigen Einzelmenschen zum Hauptobjekt der soziologischen Forschung macht, geht die Kultursoziologie der hier vertretenen An von einem umfassen deren Gebilde, dem kulturell-gesellschaftlichen Wirkegebilde, aus, das die Ge selhmgseinheiten neben den kollektivgeistigen Inhalten als Elemente enthalt."