ISBN-13: 9783050044316 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 230 str.
In theoretischen Arbeiten zur Syntax des Deutschen hat der rechte Satzrand bisher wenig Aufmerksamkeit gefunden. Die vorliegende Studie versucht diese Lucke zu schlieen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stellungseigenschaften satzwertiger Erganzungen, die im Deutschen (im Gegensatz zu anderen Komplementen) postverbal erscheinen. Inaba zeigt, dass die Nachfeldbesetzung nicht als uniformer Prozess zu analysieren ist. Er argumentiert dafur, dass Satzkomplemente in postverbaler Position basisgeneriert werden, wahrend die Endstellung von Relativsatzen als das Resultat einer phonologischen Umstellung betrachtet wird. Dies ermoglicht eine adaquatere Analyse von Problemfallen der deutschen Syntax wie der dritten Konstruktion und dem langen Passiv. Die Sonderstellung von Satzkomplementen, die in vielen OV-Sprachen postverbal erscheinen, wird auf die Wirkungsweise der Mechanismen zuruckgefuhrt, die hierarchische syntaktische Strukturen auf lineare Abfolgen abbilden.
"Insgesamt stellt die Arbeit eine sehr kompetente, ausführliche Diskussion der Satzkomplementierung dar, die sowohl für Generativisten als auch für Dialektologen, die sich für typologische Fragen interessieren, unbedingt lesenswert ist." Shannon A. Dubenion-Smith in: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 76 (2009) 1