ISBN-13: 9783531135717 / Niemiecki / Miękka / 2001 / 198 str.
Otto Depenheuer Inhaltsiibersicht I. Legitimation durch Offentlichkeit II. Staatliche Pflicht zur Offentlichkeit und privates Recht auf Vertraulichkeit III. Offentlichkeit als Schicksal einer freien Gesellschaft IV. Erfolg durch Offentlichkeit V. Die Inszenierung von Offentlichkeit VI. Politikverdrossenheit durch Entpolitisierung des Offentlichen VII. Entlastung durch Vertraulichkeit VIII. Belastung durch Vertraulichkeit IX. Der 6ffentliche Mensch I. Legitimation durch Offentlichkeit Das "ganze politische Leben freier Volker" bewegt sich in der Offentlichkeit "wie man athmet in der Luft." Mit derart pathetischen Worten formulierte Carl Theodor Welcker das Signum modemer Demokratie in einer Zeit noch ungebrochenen Auf 1 klarungsoptimismus. In der Tradition liberalen Fortschrittsglaubens steht Offent lichkeit als Chiffre fur Freiheit der Diskussion, Vemunft der Argumente und Rich 2 tigkeit der Entscheidung. Das Prinzip der Offentlichkeit bildet eine spezifisch de mokratische Eigenheit, ist Lebensgesetz der Demokratie; Heimlichkeit hingegen - Kennzeichen aristokratischer Verfassungszustande - hat in der Demokratie keinen 3 legitimen Stellenwert. Offentlichkeit fungierte seit clem Ende des 18. Jahrhunderts zunachst als politischer Kampfbegriff gegen die Herrschaft der Fiirsten, die sich von "Geheimen Raten" beraten liellen. Nach dem Ende des Alten Reiches und der Fiirstenherrschaft wurde der Offentlichkeit bis in die Gegenwart legitimierende 1 Carl Theodor Welcker, Oeffentlichkeit, in: Carl von Rotteck/ Carl Theodor Welcker, in: Staats-Lexikon, 2. Aufi., Bd. 10, 1848, S. 246/247. Zum Offentlichkeitsoptirnismus der Aufklarung vgl. in diesem Band Je stauJt, S. 67. 2 Allgemein zur Offentlichkeit der Demokratie: Jiirgen Habermas, Strukturwandel der Offentlichkeit, 2."