ISBN-13: 9783640353293 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 36 str.
ISBN-13: 9783640353293 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Franzosisch - Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Die frankophone Literatur Kanadas, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenhang zwischen Literatur und Politik ist fur das Leben und Werk des umstrittenen Quebecer Schriftstellers, Herausgebers und Essayisten Hubert Aquin konstitutiv geworden. Aquin (1929-1977) ist vor allem aufgrund seiner politischen Aktivitaten und radikalen Haltung wahrend der Revolution tranquille in den 60er und 70er Jahren in Quebec bekannt geworden. Der durch die stille Revolution in Quebec ausgeloste und bis heute andauernde Reformprozess hat auf allen Ebenen zu einer fundamentalen Erneuerung der Quebecer Gesellschaft gefuhrt. Dies hat viele Quebecer Kunstler wie Marie-Claire Blais und Rejean Ducharmes inspiriert und dazu gefuhrt, dass sie sich von neuen literarischen Stromungen beeinflussen lieen und als Zeichen einer veranderten kulturellen und nationalen Identitat mit avantgardistischen Ausdrucksformen experimentierten. Aquin muss in den Kontext dieser neuen Quebecer Kunstlergeneration eingebettet werden.Er reagiert in seinen Werken auf den gesellschaftlichen Umbruch, indem er das Konzept einer ecriture eclatee entwickelt, die das gesellschaftliche Unbehagen seiner Zeit transparent machen soll. Im Folgenden werde ich daher in einer kontext- und soziologisch orientierten Analyse und Interpretation von Aquins zweitem Roman Trou de memoire aus dem Jahr 1968 darauf eingehen, welche formal neuen Aspekte er in den frankokanadischen Roman einfuhrt und wie er diese auf den spezifischen politischen Kontext in Quebec der 60er Jahre bezieht und damit im Rahmen der nationalen Identitatssuche politisiert. Ich werde mich dabei zunachst auf die narrative Struktur des Romans beschranken in dem Bewusstsein, dass die Untersuchung der Erzahltechnik in der Aquinforschung inzwischen zum klassischen Bestandteil der Textanal