ISBN-13: 9783540778486 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 152 str.
Die arztliche Therapiefreiheit wird heute zunehmend durch rechtliche, wirtschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen eingeengt. Zuletzt hat die Gesundheitspolitik mit dem Vertragsarztrechtsanderungsgesetz und dem GKV-Wettbewerbsstarkungsgesetz dem arztlichen Handeln neue Grenzen gesetzt. Die arztliche Berufsausubung steht vor neuen grossen Herausforderungen und tief greifenden Strukturveranderungen. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts werden Politik und Gesellschaft in Deutschland entscheiden mussen, ob sie die Krankenversorgung zukunftig in die Hande einer von staatlicher Steuerung und Zuteilung gepragten Medizin oder wie bisher in die Verantwortung der behandelnden Arzte und der ihnen anvertrauten Patienten legen wollen. Aus Anlass ihres 25-jahrigen Bestehens hat sich die Deutsche Gesellschaft fur Medizinrecht (DGMR) e.V. dieses medizinrechtlichen Spannungsverhaltnisses angenommen und Empfehlungen erarbeitet, die sich vorrangig an die Organe der arztlichen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, aber auch an den Gesetzgeber und die Rechtsprechung richten. Die DGMR fordert eine von okonomischen Aspekten weitgehend unbeeinflusste arztliche Therapieentscheidung. Die Freiberuflichkeit und Humanitat des Arztberufes konne sinnvoll nur aus der Mitte des Berufsstandes heraus gewahrt und fortentwickelt werden. Deshalb musse die Arzteschaft um den Erhalt dieses Leitbildes kampfen und sich gegen die Vereinnahmung durch Gesetzgeber und Gesellschaft zur Wehr setzen."