ISBN-13: 9783640337774 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 36 str.
ISBN-13: 9783640337774 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur deutsche Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar Wolfram von Eschenbach: Willehalm, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Willehalm Wolframs von Eschenbach ist ohne Zweifel das fur Toleranzfragen interessanteste Werk der mittelhochdeutschen Literatur." Barbara Sabel, deren Dissertation uber Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur die aktuellste und umfassendste Forschungspublikation zur Frage des Toleranzgehaltes in dem Roman Willehalm von Wolfram von Eschenbach darstellt, trifft mit dieser Auerung den Kern der problematischen Rezeption dieses Werkes. Einerseits wird es vermieden explizit von Toleranz im Willehalm zu sprechen, indem die Existenz einer Toleranzidee im Mittelalter und damit auch im Willehalm negiert wird. Andererseits gibt es in der Forschung eine Mehrheit, die ausgehend von der Pramisse eines mittelalterlichen Toleranzbegriffes tolerante Gedanken im Willehalm konstatiert. Fur viele Autoren zeigt sich in Wolframs Roman sogar eher Humanitat als Toleranz. Ausgehend von diesem Humanitatsgedanken wird der Willehalm zuweilen zu einem "der groen Dokumente der Menschlichkeit" emporstilisiert. Solche unzulassigen Aktualisierungen und weitreichenden Interpretationen zeigen das breite Spektrum auf, in dem sich die Willehalm-Forschung bewegt. Zentrales Problem dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung ist die Unsicherheit im Umgang mit dem Toleranzbegriff. Fur jede Arbeit, die sich mit Toleranz im Willehalm auseinandersetzt, ist es demnach unabdingbar zu klaren, von welchem Toleranzbegriff die Untersuchung ausgeht. Die bisherige Forschung hat sich vor allem auf die Rede Gyburcs konzentriert. Sabel dagegen fragt, ob "man die Haltung des Erzahlers ...] als Toleranzhaltung bezeichnen kann]." Dieser Ansatz hat mich zu der Fragestellung inspiriert, inwiefern die Erzahl- und Darstellungsweise Wolframs im