ISBN-13: 9783486645774 / Niemiecki / Miękka / 1998
Im Juli 1941 erlie das Reichsicherheitshauptamt in enger Abstimmung mit dem Oberkommando der Wehrmacht die Einsatzbefehle Nr. 8 und Nr. 9. Sowjetische Kriegsgefangene, die nach ideologischen Kriterien als "untragbar" eingestuft wurden - weil sie Juden, Kommunisten oder Angehorige der sowjetischen Intelligenz waren - sollten demnach aus den Kriegsgefangenenlagern im Reich und im Generalgouvernement ausgesondert und im jeweils nachstgelegenen Konzentrationslager getotet werden. Einsatzkommandos der Gestapo nahmen die Aussonderungen vor und kooperierten dabei mit den entsprechenden Instanzen der Wehrmacht. Obwohl der Bruch des Kriegsvolkerrechts offenkundig war, kam es von seiten des Militars nur vereinzelt zu Widerstanden gegen das Mordprogramm, dem bis Sommer 1942 mindestens 38.000 Soldaten der Roten Armee zum Opfer fielen. Auf breiter Quellenbasis, darunter erst jetzt zugangliche Dokumente aus russischen Archiven, analysiert Reinhard Otto minutios ein von Wissenschaft und Offentlichkeit lange Zeit ignoriertes Grovebrechen des NS-Regimes und seinen engen Zusammenhang mit dem Arbeitseinsatz der sowjetischen Kriegsgefangenen. Aus der Presse: "Beeindruckende Darstellung" Zeitschrift fur Politikwissenschaft 4/2000
"Beieindruckende Darstellung" (Zeitschrift für Politikwissenschaft 4/2000)