ISBN-13: 9783640213382 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 102 str.
ISBN-13: 9783640213382 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 102 str.
Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1926. Auszug: "Vierundzwanzig braune Sklaven ruderten die prachtige Galeere, die den Prinzen Amgiad zu dem Palast des Kalifen bringen sollte. Der Prinz aber, in seinen Purpurmantel gehullt, lag allein auf dem Verdeck unter dem dunkelblauen, sternbesaten Nachthimmel, und sein Blick -" Bis hierher hatte die Kleine laut gelesen; jetzt, beinahe plotzlich, fielen ihr die Augen zu. Die Eltern sahen einander lachelnd an, Fridolin beugte sich zu ihr nieder, kute sie auf das blonde Haar und klappte das Buch zu, das auf dem noch nicht abgeraumten Tische lag. Das Kind sah auf wie ertappt. "Neun Uhr," sagte der Vater, "es ist Zeit schlafen zu gehen." Und da sich nun auch Albertine zu dem Kind herabgebeugt hatte, trafen sich die Hande der Eltern auf der geliebten Stirn, und mit zartlichem Lacheln, das nun nicht mehr dem Kinde allein galt, begegneten sich ihre Blicke. Das Fraulein trat ein, mahnte die Kleine, den Eltern gute Nacht zu sagen; gehorsam erhob sie sich, reichte Vater und Mutter die Lippen zum Ku und lie sich von dem Fraulein ruhig aus dem Zimmer fuhren. Fridolin und Albertine aber, nun allein geblieben unter dem rotlichen Schein der Hangelampe, hatten es mit einemmal eilig, ihre vor dem Abendessen begonnene Unterhaltung uber die Erlebnisse auf der gestrigen Redoute wieder aufzunehmen. Es war in diesem Jahr ihr erstes Ballfest gewesen, an dem sie gerade noch vor Karnevalschlu teilzunehmen sich entschlossen hatten. Was Fridolin betraf, so war er gleich beim Eintritt in den Saal wie ein mit Ungeduld erwarteter Freund von zwei roten Dominos begrut worden, uber deren Person er sich nicht klar zu werden vermochte, obzwar sie uber allerlei Geschichten aus seiner Studenten- und Spitalzeit auffallend genauen Bescheid wuten. Aus der Loge, in die sie ihn mit verheiungsvoller Freundlichkeit geladen, hatten