ISBN-13: 9783638638494 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Der Tod auf der Buhne, Sprache: Deutsch, Abstract: Zweifellos ist es wunschenswert, zu sterben, ohne da man selbst es merkt, aber es gilt auch als erwunscht, zu sterben, ohne da es die Umgebung gewahr wird. Um es genau zu sagen, man wei nicht mehr, was man damit anfangen soll. Denn es ist heute nicht normal, tot zu sein, und das ist neu. Fur uns, die wir keinen wirksamen Ritus zur Absorption des Todes und seiner gewaltigen Energie mehr haben, bleibt das Phantasma des Opfers und des gewaltsamen kunstlichen Eingriffes des Todes. Geht man davon aus, dass dem Tod als Ereignis in unserer Gesellschaft und Kultur etwas mit dem alltaglichen Lebensablauf Unvereinbares anhaftet, und geht man weiter davon aus, dass dieses Unvereinbare des Todes (die Verneinung des Lebens selbst) in irgendeiner Form in dieses (Leben) (re-)integriert werden und in diesem eine Bedeutung oder zumindest Einordnung erhalten muss, dann entsteht hier ein konfliktgeladener Schnittpunkt zwischen Leben und Tod. Diesen Schnittpunkt nennt man gewohnlich Sterben. Die Notwendigkeit der Integration des Todes in das Leben ergibt sich aus seiner Unvermeidbarkeit und Haufigkeit. Zugleich besitzt dieses Phanomen eine weitere recht spektakulare Eigenschaft, die seine Interessantheit um ein Vielfaches erhoht: Es mag zwar jeden Menschen betreffen, ist aber eine einmalige Angelegenheit. Und die Qualitat des Ereignisses lasst sich aufgrund einer bisher unuberwindlichen Kommunikationsunterbrechung nicht kommunizieren. Doch nicht nur bei dem, was dem und der Einzelnen im Sterben bevorsteht, bestande ein Bedarf an Vermittlung. Fur den nicht unmittelbar Beteiligten, Zeugen im weitesten Sinne, ist eine Ubereinkunft uber das Ereignis offenbar noch eher vonnoten. Der vage Prozess des Sterbens und der ihn beendende Zustand Tod bedurfen offenbar einer Ruckbindun