ISBN-13: 9783484181465 / Angielski / Twarda / 1997 / 251 str.
Die Arbeit setzt mit der Frage ein, warum der Tod im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zunehmend aus dem Bewutsein der Offentlichkeit verdrangt wurde und warum es der Literatur gleichzeitig moglich war, sich diesem Thema verstarkt zuzuwenden. Bei der literarischen Analyse geht es weniger um die Untersuchung von Sterbeszenen, sondern um die erzahlerische Verarbeitung des Endlichkeitsbewutseins, das die Erfahrung der Moderne entscheidend pragt. In welcher Weise die Erzahlstrukturen durch die neuen Bewutseinsformen affiziert und verandert werden, macht die Arbeit an exemplarischen Texten deutlich. Dabei geht es um antiklassizistische, an barocke Traditionen anknupfende Allegorisierungsverfahren (G. Keller), um die Mortifikation des Lebendigen in der Kunst (R. Beer-Hofmann), um die Aufhebung der Zeit in einem traumahnlichen Schreiben und um die Wiedergewinnung der verlorenen Zeit durch die literarische Kraft des Erinnerns (Kafka, Thomas Mann), um die literarische Heroisierung des rauschhaften Todes (Junger) oder um die schockartig veranderte Wahrnehmung des Todes im Kontext einer modernen Grostadt (Rilke). Auch wenn literaturwissenschaftliche Fragestellungen im Vordergrund stehen, werden philosophische, kultur- und mentalitatsgeschichtliche Erkenntnisse einbezogen.