ISBN-13: 9783540502906 / Niemiecki / Miękka / 1988 / 86 str.
Die bundes deutsche Bevolkerung gilt im allgemeinen als ausreichend mit Nahr stoffen versorgt. Probleme sollen eher in der beobachteten Fehlernahrung im Sin ne einer Uberversorgung an Nahrstoffen und Nahrungsenergie liegen, die auch fur die meisten ernahrungsabhangigen Krankheiten verantwortlich zu machen ist (DGE 1984 S. 41 ff). Deshalb werden Ergebnisse epidemiologischer Studien, die auf eine kritische Nahrstoffversorgung hindeuten, weniger ernst genommen. 1. 1 Thiaminstatus Erwachsener in Europa Seit den fruhen 70er Jahren sind zahlreiche Studien an verschiedenen Bevolke rungsgruppen in Europa durchgefuhrt worden, die auf eine kritische Thiaminver sorgung bzw. auf Thiaminmangel hindeuten. Die Anteile der Untersuchten mit kritischer Thiaminversorgung gemessen an den Aktivierungskoeffizienten der Transketolase in den Erythrozyten reichen bis hin zu 60070, die der Personen mit eindeutigem Thiaminmangel bis 35070 (Tabelle 1. 1 - 1. 3). 1. 2 Thiaminzujuhr Erwachsener in Europa Untersuchungen verschiedener Bevolkerungsgruppen, bei denen die Thiaminzu fuhr gemessen wurde (Tabelle 1. 4 und 1. 5), weisen auf eine unter den Empfehlun gen liegende durchschnittliche Thiaminaufnahme hin, bezogen auf absolut aufge nommene Mengen ohne Berucksichtigung von Zubereitungsverlusten oder Inhibi toren (Pekkarinen 1974, Stransky 1982, Arab 1982, Veitl 1982). Thiamin ist ein relativ instabiler Nahrstoff und Verluste in Lebensmitteln durch Lagerung, Erhit zen, durch Kontakt mit Nitrit oder Sulfit betragen durchschnittlich 20-40% (DGE 1985b). In Nahrstoff tabellen fehlen teilweise Werte fur gegarte Lebensmit tel oder Verluste werden nicht berucksichtigt. Deshalb liegen auch z. B.