ISBN-13: 9783110272079 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 273 str.
Die Studie begrundet, warum die spate Dramatik Friedrich Schillers in Folge der Rezeption der Asthetiken Kants und Diderots und als Reaktion auf die Franzosische Revolution einen Publikums- und Offentlichkeitsbegriff impliziert, der eine groe Affinitat zu dem der franzosischen Tragodie aufweist. Dabei wird dargelegt, wie in den Dramaturgien der franzosischen Klassik, der des burgerlichen Trauerspiels und der des Schillerschen Spatwerks das Verhaltnis zwischen Szene und Publikum verstanden wird und welche Offentlichkeitsform dem jeweiligen Publikumsbegriff zugrunde liegt. Die erste Fragestellung, die sich dem Verhaltnis von Szene und Publikum widmet, behandelt unter dem Begriff des Tableaus eine asthetische, die zweite, die der durch das Publikum gegebenen Offentlichkeit nachgeht, eine politische Problematik. Unter Berucksichtigung beider Teilaspekte lasst sich die Affinitat der Schillerschen Spatdramatik zur tragedie classique begrunden. Dabei werden beide Momente, der asthetische und der politische, auf dasselbe in den Dramen implizierte Theatralitatsverstandnis zuruckgefuhrt. Sie lassen sich mithin beide aus einem gleich gearteten Verhaltnis des Theaterpublikums zur Dramenfiktion herleiten.