ISBN-13: 9783640234578 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 64 str.
Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1895. Auszug: Lieber Axel Du wirst einen gerechten Schrecken bekommen, da ich Dir schon wieder schreibe, ohne Papa und Mama, aber, weit Du, es ist etwas, was in den vorgestrigenoffiziellenBrief nicht hereinpate und was ich doch nothwendig beantwortet haben mochte. Ich kann niemand als Dich danach fragen, sie sind hier alle so dumm, die Eltern naturlich ausgenommen, aber die wundern sich immer so uber meineungelegten Eier, oder sie werden grimmig, und dann kann man ja uberhaupt nichts mehr besprechen. Sie sind ja schrecklich gut, und ich wei, da Mama alles fur unser Gluck thate, aber da ich selber etwas dafur thue, das will sie nicht, da stellt sie sich gleich so zu sagen auf ihre kleinen Hinterbeine und druckt mich mit einem Wort, mit einem Blick in das erste beste Mauseloch hinunter. Ich bin so furchtbar traurig, so zwiespaltig, weit Du; ich mochte ihr ja gern zu Dank leben, alles zu Willen thun, wie sie Papa alles zu Willen thut, aber wenn auch immer Dinge von mir verlangt werden, die ich nicht leisten kann, dann fuhlt man sich so - so fremd in der eigenen Familie Ach, ich erschrecke selbst vor dem gralichen Wort. Fremd Und es ist doch wahr Aber wie furchtbar wurde es Mama kranken, wenn sie wute, da ich solche Gedanken habe. Und noch dazu mu ich immer lustig sein; ich komme mir manchmal wie ein Hanswurst vor, der fur Kost und Kleidung - so eine Art Hofnarr, weit Du Pfui, wie greulich, mit solchen Gedanken zu lachen und Unsinn zu machen Aber sonst sagen sie gleich: Na, Lisbeth, Dir ist wohl heute die Petersilie verhagelt?Selbst die kleine Frieda fangt schon so an: Lisbeth, bist heute gar nicht lacherlich, hast wohl schon wieder Kopfweh?Und plotzlich, wie auf Kommando, sehen mich alle an, und jeder findet was anderes: dann soll ic