ISBN-13: 9783428189892 / Niemiecki / Miękka / 2023 / 350 str.
Der Begriff der »abstrakten Schadensberechnung« beschäftigt seit dem 19. Jahrhundert Rechtsprechung und Literatur. Im Mittelpunkt der mittlerweile kaum noch zu überblickenden Diskussion steht die Frage, auf welche Weise ein Schadensersatz berechnet werden kann, wenn eine Leistung nicht erbracht wurde, es aber weder zu einem konkreten Deckungsgeschäft kommt noch ein konkret entgangener Gewinn vom Schadensersatzgläubiger nachgewiesen wird. Während die überwiegende Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Bundesgerichtshofes in diesen Fällen 252 S. 2 Alt. 1 BGB als Grundstein für die abstrakte Berechnungsmethode heranzieht und die Ersatzfähigkeit des Schadens von dem »gewöhnlichen Verlauf der Dinge« abhängig macht, plädiert die vorliegende Untersuchung für eine, an dem Verkehrswert der nicht erbrachten Leistung anknüpfende Betrachtung. Dabei sind schadensrechtliche, aber auch ökonomische Grundsätze in Blick zu nehmen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Differenzhypothese.
Der Begriff der »abstrakten Schadensberechnung« wird seit jeher in unterschiedlicher Weise verwendet. Die vorliegende Arbeit macht es sich zur Aufgabe, den umfangreichen Streitstand seit dem 19. Jahrhundert zu analysieren und die mit dieser Berechnungsmethode verbundenen Missverständnisse und Vorurteile zu beseitigen. Dabei werden die für den Kaufvertrag gewonnenen Ergebnisse auf den Mietvertrag übertragen. Im Zuge dessen werden auch ökonomische Aspekte eine tragende Rolle spielen.