ISBN-13: 9783486561883 / Niemiecki / Twarda / 1996 / 804 str.
ISBN-13: 9783486561883 / Niemiecki / Twarda / 1996 / 804 str.
Zentrales Buch zur Geschichte Frankfurts Im Selbstverstandnis der Zeitgenossen war Frankfurt im 18. und 19. Jahrhundert eine Stadt, "wo Freyheit, Gleichheit, Stille und Zufriedenheit herrscht, und wo jeder seyn kann, was er will." Die historische Forschung hingegen betont immer wieder die Unfreiheiten der standischen Burgergesellschaft, ihr konservatives Verhalten und ihre Unfahigkeit zur Modernisierung. Es herrscht die Meinung vor, da Veranderungen im wesentlichen von auen angeregt wurden. Stets habe Frankfurt von der Unterwerfung unter einen fremden Willen profitiert. Ralf Roth geht diesem Widerspruch nach und entwirft ein Bild der Frankfurter Burger, das das sozialgeschichtliche Konzept der Burgerlichkeit ins Wanken bringt: Die Frankfurter seien eigenwillige und selbstbewute Burger gewesen, die ihre Lebenswelt nach eigenem Willen gestalteten. Die Stadt hatte als Lebensraum fur die Konstituierung des deutschen Burgertums groe Bedeutung. Wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Verhaltensweisen und Traditionen, die sich bereits im 18. Jahr-hundert geformt hatten, wirkten bis ins 20. Jahrhundert hinein fort. Die sozialen Beziehungen der burgerlichen Gesellschaft bildeten kein starres Gefuge, eher reagierten sie dynamisch auf innere wie auere Veranderungen. Auffallend ist die Langfristigkeit und der Zusammenhang zahlreicher Prozesse, die sich relativ unabhangig von den groen politischen Umbruchen vollzogen. Vielfach wurde das Neue nicht einfach an die Stelle des Alten gesetzt, sondern das Alte zum Neuen umgewandelt. Der Autor: Ralf Roth, Dr.phil., ist Historiker in Frankfurt am Main.