ISBN-13: 9783937686509 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 360 str.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2002 ist das Gesetz zur Regelung von offentlichen Angeboten zum Erwerb von Wertpapieren und von Unternehmensubernahmen in Kraft getreten und mit ihm die Bestimmungen der 327a ff AktG. Mit dieser Regelung ermoglicht der Gesetzgeber erstmals im deutschen Recht einer herrschenden Gesellschaft, Streubesitzaktionare zwangsweise aus ihrer Gesellschaft auszuschliessen. Das neue Rechtsinstitut stosst unter den Hauptaktionaren deutscher Aktiengesellschaften auf regen Zuspruch: Allein im Jahre seiner Einfuhrung liessen sie auf 79 Hauptversammlungen borsennotierter Aktiengesellschaften uber einen Zwangsausschluss Beschluss fassen, auf Hauptversammlungen nicht borsennotierter Gesellschaften uber rund 50 weitere. In diesen Zahlen spiegelt sich nicht zwingend die Qualitat der gefundenen Regelung wider; offensichtlich ist sie aus Sicht der Hauptaktionare jedoch attraktiv und fur den deutschen Kapitalmarkt von wesentlicher Bedeutung. Ob die Regelung auch im Hinblick auf ihre okonomische Wirkung als gelungen gelten darf, wird vor dem Hintergrund der aktuellen wissenschaftlichen Theorie und ihrer Erkenntnisse zum Minderheitenschutz beleuchtet. Durch die deskriptiv-statistische Untersuchung aller Zwangsausschlusse borsennotierter Aktiengesellschaften im Jahr 2002 sowie der zugrunde liegenden Unternehmensbewertungen wird die praktische Anwendung der neuen Gesetzgebung, gerade auch im Hinblick auf den Minderheitenschutz, transparent gemac