ISBN-13: 9783050042978 / Niemiecki / Twarda / 2007 / 274 str.
Wie kann das Selbst Spielraume kreativen Handelns entwickeln? In der Tradition der Philosophie des Pragmatismus schlagt die Autorin vor, dabei vom Alltagsdenken, von der Gewohnheit, von den Zweifeln des je besonderen Standpunktes auszugehen. Mehr noch, das Selbst kann sich sogar erst in der Berucksichtigung des Alltaglichen, des Common Sense, kritisch verorten. Uberzeugungen sind nicht nur Einstellungen, sondern werden auch handelnd in Gewohnheiten verkorpert. Zu fragen ist daher nicht, was der Korper ist, sondern vielmehr, was der Leibkorper tut. Kreativitat und Gewohnheit schlieen sich nicht aus, im Gegenteil: Spielraume eroffnen sich in der Erkundung des naheliegenden Unbekannten, nicht im Ertraumen unerreichbarer Ideale. Durch den Zweifel gewinnt das scheinbar Selbstverstandliche des Alltaglichen Kontur. Wichtig fur die Entfaltung von Handlungsspielraumen ist zudem die Kultivierung des Gemeinsinns, des Sensus Communis: eine zwanglos-asthetische Ubereinstimmung mit Anderen, in denen die Orte des Selbst nicht verloren gehen, sondern fur Andere exemplarisch werden konnen.
"Wer Heidi Slaverrías Wertschätzung für den Pragmatismus teilt […], wird […] in ihrem sympathischen Buch eine Fülle von bisher wenig beachteten Ideen finden. Damit liefert es eine ausgezeichnete Grundlage für weitere Arbeit am Projekt einer pragmatischen Philosophie des situierten Handelns." Dr. Jens Kertscher in: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 34 (2009) 2