ISBN-13: 9783050052670 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 474 str.
Die kulturwissenschaftlich orientierte Studie untersucht die literarischen Konstruktionen von Geschlechterdifferenz in mittelhochdeutschen Verserzahlungen. Als Merkmal einer genrespezifischen Poetik, so die These, wird in diesem spatmittelalterlichen Texttyp ein fiktionales 'Spiel' mit kulturell tradierten Entwurfen von Weiblichkeit und Mannlichkeit greifbar, bei dem mentale 'Grenzen' uberschritten und neue Denkhorizonte eroffnet werden. Zugleich unterliegt die literarische Darstellung jedoch narrativen Begrenzungen, so dass geltende Geschlechternormen nicht nachhaltig angetastet werden - das 'Spiel mit Grenzen' bedarf somit des Schutzraumes einer fiktionalen Welt. Dieser Zusammenhang wird exemplarisch an sechs Untersuchungskomplexen entfaltet; dabei geht die Autorin Symbolisierungen von Geschlechtlichkeit im paradigmatischen Kontext von Kultur, Natur und Korper sowie in standischen und okonomischen Diskursen nach; schlielich werden Erzahlungen fokussiert, die explizite Uberschreitungen von geschlechtsspezifischen Handlungsnormen thematisieren.
Die kulturwissenschaftlich orientierte Studie untersucht die literarischen Konstruktionen von Geschlechterdifferenz in mittelhochdeutschen Verserzählungen.§Als Merkmal einer genrespezifischen Poetik, so die These, wird in diesem spätmittelalterlichen Texttyp ein fiktionales 'Spiel' mit kulturell tradierten Entwürfen von Weiblichkeit und Männlichkeit greifbar, bei dem mentale 'Grenzen' überschritten und neue Denkhorizonte eröffnet werden. Zugleich unterliegt die literarische Darstellung jedoch narrativen Begrenzungen, so dass geltende Geschlechternormen nicht nachhaltig angetastet werden - das 'Spiel mit Grenzen' bedarf somit des Schutzraumes einer fiktionalen Welt.§Dieser Zusammenhang wird exemplarisch an sechs Untersuchungskomplexen entfaltet; dabei geht die Autorin Symbolisierungen von Geschlechtlichkeit im paradigmatischen Kontext von Kultur, Natur und Körper sowie in ständischen und ökonomischen Diskursen nach; schließlich werden Erzählungen fokussiert, die explizite Überschreitungen von geschlechtsspezifischen Handlungsnormen thematisieren.