ISBN-13: 9783484570054 / Angielski / Twarda / 2001 / 365 str.
Wahrend des Zweiten Weltkriegs lebten etwa 4.500 Juden spanischer Staatsangehorigkeit im deutschen Machtbereich. Bis 1942 waren sie wie andere auslandische Juden von den Deportationen in die Todeslager ausgenommen. Himmler und Eichmann drangten aber darauf, auch Auslander zu deportieren. Aus auenpolitischen Rucksichtnahmen setzte das Auswartige Amt in Berlin durch, da zehn neutralen und verbundeten Staaten 1942/43 die Moglichkeit zur Repatriierung ihrer Juden gegeben wurde. Die Arbeit, fur die erstmals alle relevanten spanischen und deutschen Quellen sowie Archive in Israel, Frankreich, den Niederlanden und den USA ausgewertet wurden, schildert detailliert die zogerliche spanische Reaktion und vergleicht sie mit der anderer neutraler Regierungen. Auf deutscher Seite steht im Mittelpunkt das Auswartige Amt, das in dieser Frage nicht dem Reichssicherheitshauptamt untergeordnet war. Die Gewahrung von Schutzpassen fur Juden in Budapest Ende 1944 ist ein weiteres Thema. Schlielich setzt sich das Buch auch mit Madrids Nachkriegspropaganda, das Land habe nicht nur Juden mit spanischen Passen, sondern allen sephardischen Juden Hilfe gewahrt, kritisch auseinander. Die Arbeit zeigt, da es auch in der Hochphase des Holocaust 1943/44 fur die Entscheidungstrager auf beiden Seiten noch Spielraume gab, die zur Rettung von Juden hatten genutzt werden konnen. Warum dies auch von spanischer Seite nur teilweise geschah, wird kritisch hinterfragt. Damit ist das Buch auch ein Beitrag zur allgemeinen Geschichte des Holocaust.