ISBN-13: 9783656282433 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 30 str.
ISBN-13: 9783656282433 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 30 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Robert Musil - Erzahlungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinen 1911 bis 1931 verfassten Essays fordert Robert Musil eine neue Literaturbetrachtung, die Geschriebenes nicht an Bekanntem misst, sondern den Versuch unternimmt, " ...] gerade die Einmaligkeiten ...] nebeneinander auszubreiten ...]." Ziel fur das eigene Schreiben war fur Musil vor dem Hintergrund dieser Forderung, " ...] die Grenzkurve unseres Fuhlens u. Denkens, die Verbindungslinie der Endpunkte aller Wege, wo sie vor dem Nochnichtbegangenen abbrechen," abzubilden. Jene Zielsetzung ist Ausdruck fur eine Erkenntnishaltung des Autors, welche die sich seinerzeit im Umbruch befindlichen Konzepte von Identitat und Individuum als unvereinbar mit traditionellen Darstellungsformen empfindet und daher nach neuen Erzahlweisen strebt. Nietzsches radikale Sprachkritik, Freuds Dekonstruktion der Einheit des Subjekts, Ernst Machs "Analyse der Empfindungen" sowie Hermann Bahrs Ausspruch von der Unrettbarkeit des Ichs bilden einen Horizont fur Musils Schreiben, vor dem sich seine Protagonisten als moderne Subjekte zwischen eben jenen im Auflosen begriffenen Konstanten ausnehmen. Thomas Pekar nennt das Problem der Selbstspaltung und die prinzipielle Unvereinbarkeit der Spaltungsdualismen als grundlegendes Zeitphanomen und Merkmal von Musils Schreiben und Martin Siegel konstatiert die Uneinheitlichkeit des Ich als Folie fur die Handlungen der "Heldinnen" in Musils Erzahlungen. Mit der Figur der Claudine zeichnet Musil eine Frauenfigur, die zwischen krisenhafter Identitats- und Spracherfahrung einen Ehebruch begeht, der ihr als "letzte Vermahlung" die Vollendung ihrer Liebe bedeuten soll. Zusammengenommen ergeben Titel und inhaltlicher Gang der Novelle den paradoxen Gedanken, eine Vollendung der Liebe durch Ehebruch erreichen zu konnen. Das Oxym