ISBN-13: 9783110252385 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 244 str.
Zeiten drohender oder eingetretener gesellschaftlicher Krisenlagen sind immer auch Hochzeiten der inner- wie auerwissenschaftlichen Diskussion uber die Rolle der Massenmedien. Fast schon traditionell differenzieren sich die Positionen, die in dieser - immer auch von den Medien selbstreflexiv aufgenommenen - Debatte vertreten werden, anhand der normativen Pole "Abwiegelung" und "Panikmache." Die Arbeit geht anhand einer detaillierten textlinguistischen Analyse des massenmedialen Diskurses zur Vogelgrippe im Jahr 2006 der Frage nach, ob diese sich regelmaig wiederholende Kontroverse auf bestimmte Funktionsprinzipien von (Medien-)Diskursen zuruckfuhren lasst. Unter Bezugnahme auf den Foucaultschen Diskursbegriff entwickelt sie dabei die Schlusselkategorie der "diskursiven Rolle" - verstanden als Trager diskursiver Handlungen - und baut diese zu einem Modell des Diskurses als Rollenspiel aus. Die Arbeit weist nach, dass Mediendiskurse auf diese Weise als ein Miteinander- und Aufeinander-Einwirken der unterschiedlichen, in Texten sprachlich manifestierten diskursiven Rollen verstanden werden konnen. Erklarbar wird so nicht nur die Koinzidenz von sich scheinbar ausschlieenden Merkmalen medialer Berichterstattung, sondern auch die frappierende Invarianz diverser gesellschaftlicher Diskurse gegenuber grundlegenden Neuentwicklungen im gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Kontext.
Gegenstand des Buches ist die mediale Berichterstattung zur Vogelgrippe im Jahr 2006. Ein großer Teil der Berichterstattung besteht in der Reflexion der medialen Beiträge und ihre potentielle Wirkmächtigkeit, wobei eine besonders hervorsticht: die Wirkung der Angst. Dies geschieht anhand der normativen Pole Abwiegelung und Panikmache . Das Ziel des Buches ist es, vor allem die auf den ersten Blick widersprüchlichen Phänomene zu erklären. Unter Bezugnahme auf den Foucaultschen Diskursbegriff wird dabei die Schlüsselkategorie der diskursiven Rolle entwickelt.