ISBN-13: 9783656562177 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 32 str.
ISBN-13: 9783656562177 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universitat Potsdam, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand, Abstract: In der Geschichte des Poststrukturalismus ist eine Transformation auszumachen, die sich in keinem Text besser konturiert als in der Antrittsvorlesung am College de France, der sogenannten "Lektion," die Roland Barthes 1977 vortrug: "Moge eine Sprache, welche es auch sei, keine andere unterdrucken; moge das zukunftige Subjekt ohne Gewissensbisse, ohne Verdrangung die Lust kennenlernen, zwei sprachliche Instanzen zur Verfugung zu haben, diese oder jene den Perversionen, nicht dem Gesetz gema zu sprechen." Psychoanalyse und Marxismus, zwei der im intellektuellen Klima Frankreichs seit den 50er Jahren wohl stimulierendsten Diskurse, sind fur Barthes langst nicht mehr das, was sie spatestens seit der Grundung der Ecole Freudienne de Paris durch Lacan 1964 zu sein versprachen: diskursive Formationen, die an der geschichtlichen Aufgabe der Liberalisierung der Subjekte von sprachlichen und sozialen Zwanghaftigkeiten partizipieren konnten. Hinter der tendenziell hoffnungsvollen Physiognomie von Freudianismus und Marxismus hatte sich jene Fratze gezeigt, die aus nicht die historische Befreiung, sondern die institutionelle Verwissenschaftlichung der Subjekte (Humanwissenschaften) verhei en sollte. Barthes Inauguralvorlesung ist mithin als ein Fanal zu verstehen, die "Lust" an "zwei sprachlichen Instanzen" gegen die regressive Kraft von Psychoanalyse und Marxismus ins Feld zu fuhren, und seit Beginn der siebziger Jahre haben in Frankreich vehemente Relekturen von Marx und Freud eingesetzt. Als Antipode in diesem Konflikt hat sich immer wieder Jacques Lacan angeboten mit seinem Theorem des Imaginaren, in das die Subjekte bei dem Versuch, gegenuber dem Gesetz der sie strukturierenden symbolischen Ordnung Autonomi