ISBN-13: 9783810034977 / Niemiecki / Miękka / 2002 / 231 str.
"Frauen sind Frauen, weil sie einen Frauenkorper haben, und Manner sind Manner, weil sie einen Mannerkorper haben." -Meist wird dieser Feststel lung fraglos zugestimmt, denn der beschriebene Zusammenhang von Ge schlecht-Sein und Geschlechtskorper-Haben ist Bestandteil unserer alltagli chen Erfahrung. Die Vorstellung der "naturlichen" -weil korperlichen - Ver schiedenheit von Frauen und Mannern beherrscht als unhinterfragbare Selbstverstandlichkeit die Wahrnehmung der Geschlechter in der Offentlich keit. Die Differenzierung grundet sich auf die Biologie und hat weitreichende Konsequenzen fur die soziale Positionierung der Individuen sowie deren Selbstwahrnehmung. Die Beziehung zwischen Frau- bzw. Mann-Sein und dem weiblichen bzw. mannlichen Korper wird meist als kausale gedacht. Der geschlechtliche Korper determiniert in diesem Verstandnis nicht nur die Anlagen, Eigen schaften und Merkmale der ausseren Erscheinung und der physiologischen Funktion, sondern der ganzen Person. Die korperliche Verschiedenheit und die unterschiedliche Beteiligung der Geschlechter an der Reproduktion scheinen vielfaltige Unterschiede im Verhalten, in den Eigenschaften und Fahigkeiten von Frauen und Mannern zu implizieren. Auf diesem Prinzip der Geschlechtertrennung basiert die gesamte westliche Kultur der Modeme."