ISBN-13: 9783656499626 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 36 str.
ISBN-13: 9783656499626 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universitat Berlin, Veranstaltung: Deutschsprachige Literatur mit dem Schwerpunkt Neuere Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Jedes Gedicht enthalt in sich die Verneinung der Sprache." - Die Vorstellung von der Sprache als einem unnaturlichen Zwangssystem hat Rolf Dieter Brinkmann seine gesamte Schaffenszeit uber begleitet. Bereits seine erste Lyrikpublikation "Ihr nennt es Sprache" (1962) kann als Auflehnung gegen das durch Sprache konstituierte repressive Gesellschaftssystem gelesen werden. Die Sprache wird hier als Medium der Verdrangung der Kriegsvergangenheit und damit als verlogen entlarvt. Diese pessimistische Haltung gegenuber der herkommlichen Sprache mundete Anfang der 1970er Jahre schlielich in einen regelrechten Hass auf die sprachlich fixierten Machstrukturen der Gesellschaft und damit in einer Sprachkrise, die sich literarisch in seinem letzten Gedichtband "Westwarts 1 & 2" (1975) entladt. Die Gedichte darin spiegeln seine Sprach- und Ausdruckskrise wider und entwerfen ein apokalyptisches Bild von der zerfallenden westlichen Zivilisation. Die Sprache wird dabei als Herrschaftsinstrument empfunden, die das Bewusstsein der Menschen einnimmt und ihnen so die Moglichkeit nimmt, die Gegenwart unmittelbar und unbeeinflusst von Bedeutungen wahrzunehmen. Brinkmann betrachtete es als seine Aufgabe als Schriftsteller gegen die Erstarrung in Sprache anzuschreiben und so klar zu machen, dass die Menschen "kunstlich in den Wortern eingesperrt" seien und die Sprache nichts uber die tatsachliche Wirklichkeit aussagt. Mit dieser sprachkritischen Position reiht sich Brinkmann in eine lange literarisch-philosophische Tradition ein. Von Nietzsche bis zu Hugo von Hofmannsthal - es lassen sich viele Parallelen zwischen ihm und den Sprachkritikern um 1900 feststellen. Die offensichtlichste P