1 Begriff und Bedeutung der Systemmedizin.- 2 Herausforderungen und Voraussetzungen der Integration systemmedizinischer Ansätze in das Gesundheitssystem.- 3 Auswirkungen der Systemmedizin auf das Verhältnis von Arzt und Patient.- 4 Zusammenfassung und Ausblick.
Dr. iur. Anna Maria Ernst, LL.M. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinrecht der Universität zu Köln
Dieses Buch thematisiert die vielfältigen Rechtsfragen, die sich mit Einführung der Systemmedizin in das Gesundheitssystem stellen. Die Systemmedizin gilt als Schlüssel zu einer modernen Medizin, deren Vorzeichen personalisiert, präventiv, prädiktiv sowie partizipierend sind. Der Erhalt von Gesundheit und die Entstehung von Krankheit beruhen meist nicht auf einer einzigen Ursache, sondern sind das Ergebnis komplexer dynamischer Interaktionen – von der Ebene der molekularen Netzwerke der Zelle bis hin zu den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt. Ziel der Systemmedizin ist es, diese Zusammenhänge zu verstehen und daraus neue Möglichkeiten für die Erkennung und Behandlung von Krankheiten abzuleiten. Der angemessene Schutz der Persönlichkeitsrechte des Einzelnen stellt hierbei die grundlegende rechtliche Herausforderung dar. Es werden deshalb neben datenschutzrechtlichen Aspekten insbesondere auch die Auswirkungen auf das Arzt-Patienten-Verhältnis eingehend analysiert.