ISBN-13: 9783836684071 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 114 str.
ISBN-13: 9783836684071 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 114 str.
In der Schule wird den Schulern mit Hilfe der wortartbezogenen Konzeption die Gro- und Kleinschreibung vermittelt. Dadurch treten sehr bald Schwierigkeiten auf, denn das System und die gelehrten Regeln greifen nicht ineinander. Das verwirrt und irritiert die Kinder, denn sie befinden sich in einem Konflikt zwischen der geforderten richtigen Schreibung und dem gelernten Regelwissen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma konnte die syntaktische Konzeption sein, denn sie verhindert das Betrachten isolierter einzelner Worter. Anstatt der Form werden bei diesem Ansatz die funktionalen Eigenschaften der Worter untersucht. Es findet also eine syntaktische Analyse statt, die verhindert, dass beispielsweise substantivierte Verben nicht als Kerne von Nominalgruppen erkannt werden. Die empirische Untersuchung mit gymnasialen Sechstklasslern in diesem Buch belegt, welche Schwierigkeiten die Schuler mit der satzinternen Groschreibung haben. Dies ist, wie Interviews mit den an der Untersuchung beteiligten Schulern belegen, auf den einseitig wortartbezogenen Unterricht zuruckzufuhren. Die schwachen Rechtschreiber gehen nach den gelernten Regeln vor, ohne syntaktische Informationen zu berucksichtigen. Die guten Schreiber hingegen gehen uber ihr aueres Regelwissen hinaus und betrachten den gesamten Satz. Sie sind in der Lage zwischen Form und Funktion von Wortern zu unterscheiden und so erkennen sie die Kerne von Nominalgruppen unabhangig davon, ob die Form des Wortes ein Verb oder Adjektiv ist. Als wichtigste Konsequenz lasst sich sagen, dass ein alternativer Ansatz zur Gro- und Kleinschreibung Einzug in den Unterricht finden sollte, wobei sich sowohl der wortartbezogene Ansatz, als auch der syntaktische nicht gegenseitig ausschlieen. Den Kindern sollten verschiedene Konzepte zur Gro- und Kleinschreibung bereit stehen, denn so sind die Lerner in ihrer Schreibentscheidung nicht auf Substantive festgelegt.