ISBN-13: 9783663009856 / Niemiecki / Miękka / 1957 / 218 str.
Die Absicht der hier vorgelegten Abhandlung ist, einen der wesentlichsten Abschnitte der antiken Geschichte, den Aufstieg Roms zur Weltmacht, nach dem ihm angemessenen Massstabe historisch-kritisch zu untersuchen. Das bedeutet, die Vorgange nicht in erster Linie formaljuristisch, sondern poli tisch zu sehen und zu beurteilen, handelt es sich doch um ein eminent poli tisches Geschehen, nicht um einen Abschnitt der Rechtsgeschichte. Wenn die Ergebnisse, zu, denen der Verfasser gelangt ist, von der zur Zeit weithin geltenden Beurteilung abweichen, so war dafur nicht der Wunsch mass gebend, "der herrschenden Ansicht um des Widerspruchs willen zu wider sprechen, eine Haltung, die fur Aussenseiter charakteristisch ist," wie H. G. Guterbock kurzlich treffend gesagt hat (Orientalist. Literaturzeitg. 1956, Sp. 520). Ausgangspunkt der Untersuchung war vielmehr die Frage, ob die Divergenz der Urteile vieler moderner Forscher und unseres bedeutendsten Quellenautors, des Polybios, wirklich in der Hauptsache zu Lasten des Griechen und seiner angeblichen Voreingenommenheit geht. Die Entwick lung, die zur Errichtung der romischen Weltherrschaft fuhrte, wurde dies mal-wie der Titel zum Ausdruck bringt - bewusst nicht vom Standpunkt Roms aus betrachtet, sondern von den Verhaltnissen der hellenistischen Welt, namentlich Griechenlands, her gesehen, die die Voraussetzung fur Roms Aufstieg und damit auch fur ein gerechtes Urteil uber ihn bilden."