ISBN-13: 9783640205059 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 92 str.
ISBN-13: 9783640205059 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 92 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universitat Regensburg, 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne da er etwas Boses getan hatte, wurde er eines Morgens verhaftet. (P 7) Das Romanfragment "Der Proce" von Franz Kafka beginnt mit einer der bekanntesten Expositionen in der deutschsprachigen Literatur - und zugleich mit einem unendlich viele Fragen aufwerfenden Ratsel. Warum wird K. verhaftet? Was hat er getan? Etwas "Boses" kann es ja nicht sein. Wer klagt ihn an? Ursprunglich hie es im Manuskript, K. sei "gefangen" genommen worden, spater ersetzt Kafka "gefangen" durch "verhaftet." Kann man bei der Vorstellung, K. sei gefangen genommen worden, durchaus noch vom willkurlichen Handeln einer unbekannten Macht ausgehen, assoziiert man mit einer Verhaftung sofort das Eingreifen einer rechtlichen Institution oder eines burokratischen Apparats. Von Seiten dieses Gerichts wird die Schuld K.s behauptet, wobei - auf den ersten Blick - kein Versto gegen juridische, sittliche oder religiose Normen vorzuliegen scheint. K. dagegen wird nicht mude, immer wieder seine Schuldlosigkeit zu beteuern. Kafka jedoch bezeichnet den Protagonisten seines "Proce"-Romans, im Gegensatz zu Karl Romann im "Amerika"-Fragment, am 30. September 1915 in seinem Tagebuch eindeutig als schuldig: "Romann und K., der Schuldlose und der Schuldige, schlielich beide unterschiedslos strafweise umgebracht ...]." Was ist es also, das die Schuld K.s ausmacht? Was hat er getan oder nicht getan, verbrochen oder versaumt, gegen welches Gesetz hat er verstoen, so dass sein Tod, seine Hinrichtung unumganglich ist? Da es sich bei Josef K. "nicht um einen Proce vor dem gewohnlichen Gericht" (P 124) handelt, muss die Schuld des Josef K. auf einer anderen Ebene gesucht werden. Die Schuld ist hier kein einheitliches, simples, sondern ein alles durchdringendes Thema und Prob