ISBN-13: 9783110258158 / Angielski / Twarda / 2014 / 290 str.
Die Komodien des Aristophanes wurden erst spat ins Deutsche ubersetzt. Als Rezeptionshindernis erwies sich neben ihrer dramaturgischen Form, die mit neuzeitlichen Theaterkonventionen unvereinbar war, vor allem die Fulle unverstandlicher Anspielungen auf Verhaltnisse und Personen des Athener Lebens und der obszone Witz. Die erste deutsche Ausgabe samtlicher uberlieferter Stucke erschien 1821; ihr Autor war Johann Heinrich Vo, der beruhmte Homer-Ubersetzer. Als der Historiker Johann Gustav Droysen 1835/38 eine neue deutsche Gesamtubersetzung vorlegte, trat er damit ausdrucklich gegen Vo an und stellte sich zugleich in den Zusammenhang des wachsenden, meist politisch motivierten Interesses an Aristophanes in der Zeit des Vormarz.
Die vorliegende Untersuchung fragt einerseits nach Droysens Stellung zur klassizistischen Ubersetzungstradition, die sich mit dem Namen Vo verbindet, andererseits nach Droysens Verhaltnis zur Aristophanes-Auffassung des Vormarz und zu den dazugehorenden Ubersetzungsprinzipien. Sie versteht sich in erster Linie als Arbeit zur Geschichte des literarischen Ubersetzens, berucksichtigt aber auch rezeptionsgeschichtliche Aspekte und will schlielich einen Beitrag zur Kenntnis Droysens leisten, dessen historisches Denken in den dreiiger Jahren wesentliche Impulse erhielt.