ISBN-13: 9783638648301 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut (-), Universitat zu Koln (Institut fur dt. Sprache und Literatur), 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit ist darum bemuht, Holderlins Empedokles in eben dieser Funktion eines pharmakos und dessen Tod als ein versohnendes Opfer zu analysieren. Der dafur notige Hintergrund wird der Kulturtheorie Rene Girards entnommen. Sie bietet ein begriffliches und analytisches Instrumentarium, um Holderlins Tragodie einer radikalen, verwegenen, keineswegs aber abwegigen Interpretation zu unterziehen. Zugegeben, eine rucksichtslose Vorhabe, da Holderlins Empedokles nicht anders behandelt wird, wie eine antike Tragodie in der Lesart Girards. Verwegen vielleicht deshalb, weil eine Tiefenstruktur freizulegen ist, in der selbst der genieasthetische Uberbau des Natur-Gottlichen als notwendige Verschiebung eines drastischeren und realeren Phanomens entlarvt wird, namlich dem der Gewalt. Ist Girards These plausibel, da Gottlichkeit fur die Griechen nichts anderes bedeute, als die "ins Absolute gesteigerte Gewalt," und andererseits Holderlin zu den wenigen modernen Autoren gehort, die ein feines Gespur fur den Begriff des wandelbaren Glucks (des gottlichen kydos und thymos) der antiken Tragodie besaen, so ist anzunehmen, da das furchtbare und faszinierende Spiel der Gewalt auch bei Holderlin prasent ist.