ISBN-13: 9783656943983 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 284 str.
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Universitat Bielefeld (Prof. Friedmar Apel), Sprache: Deutsch, Abstract: Das letzte Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts wurde, nachdem man sich eher uberrascht vom Zusammenbruch des Blockdenkens in Deutschland innerhalb eines Jahres wiedervereinigt vorfand und sich nicht nur politisch neu zurechtzufinden hatte, im offentlichen Erortern der geistesgeschichtlichen Situation mehrfach aufgescheucht. In einer der vielen Feuilleton-Debatten, die in diesen Jahren gefuhrt wurden, kam Botho Strau politisch in den Verruf einer reaktionaren und demokratiefeindlichen 'persona non grata', was den Autor und seine Arbeit umso uberraschender und ungerechter traf, als er sich im Unterschied zu den offentlich debattierenden Walser, Handke, Grass oder Sloterdijk kaum selbst am Disput beteiligte. Ausreichend und ausschlaggebend fur das offentliche Urteil waren wenige aus dem Zusammenhang gerissene Reizworte in der bisher groten offentlichen Provokation seines Spiegelessays "Anschwellender Bocksgesang." Die Debatte hatte ihre Wurzeln jedoch in einem alteren Streit um die Einschatzung der Autoren Botho Strau und Peter Handke, der 1985 zwischen den Feuilletons der Neuen Zuricher Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgetragen wurde. Wahrend man sich 1992/93 eher um eine politische und philosophische Begrifflichkeit, bzw. um die 'rechte' Einschatzung der politischen Provokationen stritt, zeigte die Diskussion von 1985 deutlicher den asthetischen bzw. kunsttheoretischen Hintergrund der Auseinandersetzung. Die Neue Zuricher Zeitung hatte in einer Literaturkritik-Beilage zu einer Kritik der Kritik und einer Revision der asthetischen Mastabe aufgerufen. In seinem Leitartikel "Uber das Bedurfnis nach Schonheit" erklarte Peter Hamm, warum ihm eine neue Reflexion uber den Begriff des Schonen und eine Revision der literaturkritischen Mastabe geboten schien: ...]